Deprecated: Required parameter $args follows optional parameter $depth in /customers/9/3/4/janisbrod.com/httpd.www/wanderlens/wp-content/themes/hemingway/functions.php on line 145 Deprecated: Required parameter $output follows optional parameter $depth in /customers/9/3/4/janisbrod.com/httpd.www/wanderlens/wp-content/themes/hemingway/functions.php on line 145 Warning: Cannot modify header information - headers already sent by (output started at /customers/9/3/4/janisbrod.com/httpd.www/wanderlens/wp-content/themes/hemingway/functions.php:145) in /customers/9/3/4/janisbrod.com/httpd.www/wanderlens/wp-content/plugins/onecom-vcache/vcaching.php on line 614 Warning: Cannot modify header information - headers already sent by (output started at /customers/9/3/4/janisbrod.com/httpd.www/wanderlens/wp-content/themes/hemingway/functions.php:145) in /customers/9/3/4/janisbrod.com/httpd.www/wanderlens/wp-content/plugins/onecom-vcache/vcaching.php on line 622 Warning: Cannot modify header information - headers already sent by (output started at /customers/9/3/4/janisbrod.com/httpd.www/wanderlens/wp-content/themes/hemingway/functions.php:145) in /customers/9/3/4/janisbrod.com/httpd.www/wanderlens/wp-includes/feed-rss2.php on line 8 Nepal – W A N D E R L E N S http://wanderlens.janisbrod.com Bild und Wort von Hier und Da. Thu, 09 Feb 2017 20:37:42 +0000 de-DE hourly 1 https://wordpress.org/?v=6.5.3 Nepal in bewegten Bildern http://wanderlens.janisbrod.com/nepal-in-bewegten-bildern/ Thu, 09 Feb 2017 11:41:59 +0000 http://wanderlens.janisbrod.com/?p=967 Fast ein Dreivierteljahr später hab ich es nun auch endlich geschafft, die gesammelten Eindrücke aus Nepal in einer sechsminütigen Kurzdokumentation zusammenzufassen. Herzlichen Dank an dieser Stelle auch noch mal an Gary, der mit der musikalischen Untermalung wirklich großartige Arbeit geleistet hat! Der Film ist eingeteilt in drei Kapitel: ländliches, städtisches und religiöses Leben. Der Dschungel-Part ist nach längerer Überlegung rausgeflogen, da sich Nashörner und Elefanten in tropischem Klima irgendwie einfach nicht eingefügt haben, auch wenn die genauso zu Nepal gehören wie das Gezeigte… Eventuell mache ich daraus irgendwann noch mal ein eigenes kurzes Video.

Falls Fragen aufkommen, immer her damit! Entweder als Kommentar hier oder direkt bei Vimeo oder YouTube.

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Bhaktapur, Dhulikhel und Namo Buddha http://wanderlens.janisbrod.com/bhaktapur-dhulikhel-namobuddha/ Sun, 17 Apr 2016 16:15:56 +0000 http://wanderlens.janisbrod.com/?p=809 Von Sauraha ist es ein achtstündiger Höllenritt zurück nach Kathmandu (für 170 Kilometer, wohlgemerkt). Die Straßenverhältnisse lassen Laos und Kambodscha paradiesisch aussehen, ständig hüpft man auf dem Sitz und es fahren außerdem ein paar Prachtexemplare von Kakerlaken als blinde Passagiere mit. Dafür lerne ich während der Fahrt Maxi aus Österreich kennen, der am selben Tag wie ich zurückfliegt und den ich überzeugen kann, dass es unsinnig ist, die letzten Tage im stressigen Kathmandu zu verbringen. Wir laufen also nach der Ankunft zu den öffentlichen Bussen und nehmen einen nach Bhaktapur. Es kostet uns etwa 20 Cent pro Person und kurz nach Sonnenuntergang sind wir dann in der alten Hauptstadt, für die man $15 Eintritt zahlt, der zum Aufbau und zur Instandhaltung der Stadt genutzt wird – das ist jetzt nach dem Erdbeben wichtiger denn je.

Nachdem sich jeder in seiner eigenen Unterkunft eingefunden hat, gehen wir noch eine Runde und befinden die Stadt schon im Dunkeln für sehr schön. Es wirkt alles viel authentischer als 30km weiter westlich in der heutigen Hauptstadt – vor den zerfallenen Häusern sammeln sich Gruppen von Menschen zum nächtlichen Musizieren und wir finden eine kleine Gaststätte, in der sich die Locals treffen und in der man für einen äußerst schmalen Taler die Standardgerichte in ihrer leckersten Form bekommt.

Ich stehe am nächsten Tag kurz nach Sonnenaufgang auf, gehe über schön beleuchtete Plätze, auf denen schon erstaunlich viel los ist – fast ausschließlich durch Einheimische, Touristen sehe ich nur wenige. Später erfahre ich von dem Betreiber meines Hotels, dass es nach dem Erdbeben einen riesigen Einbruch der Besucherzahlen gab. In den Jahren davor gab es um diese Zeit (kurz vor und während des nepalesischen Neujahrsfestes) nie freie Zimmer, jetzt ist sein Hotel nur halb belegt. Eine Sache, die ich nicht wirklich nachvollziehen kann, denn auch wenn viele Häuser noch immer Schutthaufen sind, wurden die wichtigen Plätze längst wieder aufgebaut und die Stadt ist die schönste, die ich in Nepal besucht habe. Auf dem Pottery Square kaufe ich ein schönes Teeservice und der Töpfer ist mir trotz harter Verhandlungen außerordentlich dankbar – deshalb beschließe ich, noch in ein paar anderen Geschäften hier Kleinigkeiten mitzunehmen. Die Läden in Thamel (Kathmandu) haben sicher keine Not, ihre Ware an den Mann zu bringen… Ich komme noch zufällig an einen kleinen Hindu-Tempel, der eher anmutet wie ein Bauernhof. In einem Stall stehen ein paar Kühe, denen es sichtlich gut geht und ringsherum wird wieder mal so einiges verbrannt.

Am Abend beginnen die ersten Zeremonien des Neujahrsfestes (in Nepal beginnt nun das Jahr 2073). Direkt in der Straße vor meinem Hotel ist ein winziger Shiva-Tempel, der offenbar wichtiger ist, als er aussieht. Es versammeln sich nach und nach ziemlich viele Menschen, um Gaben zu bringen (meistens Reis und/oder Blumen). Maxi und ich gehen erst mal zum für lokale Küche und den Ausblick äußerst empfehlenswerten Dattatreya Rooftop Restaurant und gerade als wir bestellen wollen, kommt unten ein Umzug von maskierten Männern vorbei, die von Trommlern begleitet werden und abwechselnd laufen und auf der Stelle tanzen. Wir rennen schnell wieder runter, um uns das aus nächster Nähe anzusehen. Einige ältere Frauen stellen sich an den Straßenrand, um kurz die als Götter verkleideten Männer und dann sich selbst zu berühren – sie wirken dabei sehr ehrfürchtig. Einige Kinder rennen vor den Umzug, stacheln die „Götter“ kurz an und rennen wieder vor ihnen weg. Wir beobachten eine Weile, gehen dann zurück zum Restaurant und ich bestelle etwas, von dessen fünf Zutaten ich außer Ei keine einzige kenne (es schmeckt aber ziemlich gut). Bei unserer Rückkehr ist an unserem kleinen Shiva-Tempel schon kaum mehr ein Durchkommen. Auch am nächsten Morgen wird noch fleißig geopfert, unter anderem ein Hahn. Nach dem Frühstück gehe ich noch eine kleine Runde, packe dann meine Sachen und nehme den Bus nach Dhulikhel.

Es ist schon später Mittag, als ich in meiner neuen Unterkunft ankomme und es wird höchste Zeit, einen Plan für den Tag zu schmieden. Ich möchte das Namobuddha-Kloster besuchen, welches etwa acht Kilometer von hier entfernt ist. Nach kurzer Abwägung der Optionen beschließe ich, den halben Weg mit dem öffentlichen Bus zu fahren und die zweite Hälfte zu laufen. Bisher hatte ich noch einigermaßen Glück mit den Bussen, aber diesmal ist es wie in diesen Videos aus Tokio, wo die Leute von speziellem Personal in die U-Bahnen gepresst werden. Als dann wirklich gar nichts mehr geht, kommen eben noch ein paar Passagiere aufs Dach. Der Weg von der Bushaltestelle zum Kloster ist leider ganz und gar nicht schön, es geht nur über staubige Straßen. Nach etwas mehr als einer Stunde erreiche ich es dann, und es ist riesig. Ich wäre genau richtig zum Gebet, aber da ich das schon in Pokhara erlebt habe, schaue ich mir lieber die Außenanlage an. Das beeindruckendste ist eigentlich die schiere Anzahl der Gebetsfahnen, die hier hängen. Ich sitze dort eine Weile, höre den Fahnen beim Flattern zu und schaue auf die umliegenden Hügel. Für Himalaya-Sicht ist es wieder einmal zu diesig. Ich beschließe, dass ich den Rückweg nicht wieder zu Fuß gehen möchte. Ich gehe also an die Straße und sehe dort einen Bus stehen. Ich frage die Leute, ob der Bus nach Dhulikhel fährt und es stellt sich heraus, dass sie auf einem Betriebsausflug von Kathmandu sind und sie nehmen mich kostenlos mit, da Dhulikhel sowieso auf dem Weg liegt. Bei einer kleinen Pause werde ich sogar noch auf Getränke und Kekse eingeladen. Ich esse für 60 Cent zu Abend und schlafe dann ziemlich früh ein, weil es mangels Strom so gemütlich dunkel in meinem Zimmer ist.

Vom Sonnenaufgang erhoffe ich mir, dass er dem Namen des Himalayan Sunrise Guesthouse gerecht wird, aber das Wetter lässt sich eben leider nicht beeinflussen. Es ist trotzdem nett und danach fahre ich mit dem Bus zurück nach Kathmandu, denn heute geht der Rückflug. Ein paar Souvenirs und Geschenke hier und da, die erfolglose Suche nach dem Restaurant, in dem ich an meinem allerersten Tag mit C-Momos eine kulinarische Offenbarung hatte und schon sitze ich wieder im Flugzeug gen Heimat.

 

Mandalamaler

Mandala-Maler

Mandala

Gemütliches Lokal

Gemütliches Lokal

Da war mal ein zweites Haus dran.

Da war mal ein zweites Haus dran.

Nächtliches Musizieren

Nächtliches Musizieren

Laut dem Prospekt, den man am Einlass in die Hand bekommt, wurde Bhaktapur zu einer der zehn saubersten Städte Asiens gewählt. Nun ja.

Laut dem Prospekt, den man am Einlass in die Hand bekommt, wurde Bhaktapur zu einer der zehn saubersten Städte Asiens gewählt. Nun ja.

Eine Ziege, die über den Tempel wacht und ein paar gelangweilte Jungs, die sie permanent ärgern...

Eine Ziege, die über den Tempel wacht und ein paar gelangweilte Jungs, die sie permanent ärgern…

Wächter-Ziege

Wächter-Ziege

Bhaktapur

Bhaktapur

Bhaktapur

Bhaktapur

Papierfabrik

Papierfabrik

Die Töpfe stehen noch im Regal.

Die Töpfe stehen noch im Regal.

Die Wägen für das Neujahrsfest werden gebaut.

Die Wägen für das Neujahrsfest werden gebaut.

Bhaktapur

Bhaktapur

Ein Hahn wird geopfert

Ein Hahn wird geopfert

Kopfloser Hahn

Namo Buddha

Namo Buddha Kloster

Namo Buddha

Gebetsfähnchen

Namo Buddha

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Safari zu Fuß – Chitwan Nationalpark http://wanderlens.janisbrod.com/safari-zu-fuss-chitwan/ http://wanderlens.janisbrod.com/safari-zu-fuss-chitwan/#comments Sat, 09 Apr 2016 11:18:49 +0000 http://wanderlens.janisbrod.com/?p=788 Ich wohne in Sauraha in der Tharu Lodge, die mir von Ram aus Pokhara empfohlen wurde, da er Jitu, einen der Betreiber kennt. Es ist eine nette Anlage mit Bungalows und ich bekomme einen Freundschaftspreis. Jitu und sein Kollege, dessen Namen ich vergessen habe, sind Guides für den Nationalpark und scheinen schwer in Ordnung zu sein. Gleich bei meiner Ankunft erzählt mir der namenlose Kollege, dass sie gerade heute einen Tiger in 20 Metern Entfernung gesehen haben – das macht mich einerseits ein wenig neidisch, andererseits auch nicht, denn… naja… es ist eben immer noch ein Tiger. Ich lasse mir von ihnen schon mal ein paar Trekking-Optionen erklären und treffe mich abends am Flussufer wieder mit Eva, Luis und Rocio, die auch heute hier angekommen sind. Wir quatschen alles durch und entscheiden uns dafür, zu viert eine anderthalbtägige Dschungeltour zu machen, einen Tag im tatsächlichen Nationalpark und einen halben Tag im „Community Forest“. Es ist eine gute Entscheidung.

Wir starten sechs Uhr morgens mit den zwei Guides (so ist es Vorschrift im Nationalpark – einer vorn, einer hinten) und in den ersten Stunden sehen wir ein paar Wildschweine, Nashornvögel und Pfauen in einer mitunter doch recht eindrucksvollen Landschaft (vor allem im morgendlichen Nebel), später haben wir dann eine recht intime Begegnung mit einem badenden Nashorn, von dem uns nicht mehr als zehn Meter trennen. Es ist ein kurzer Schreckensmoment, als es uns bemerkt und plötzlich aus dem Schlammbad aufsteht, aber es scheint nach einer Weile des gegenseitigen Beobachtens zu verstehen, dass wir ihm nichts Böses wollen. Abends verweilen wir noch ein bisschen auf einem Aussichtsturm an einer besonders schönen Stelle, wo wir unter anderem ein Albino-Reh beobachten, das leider von den anderen Rehen nicht aufgenommen wird – die erschrecken sich nur vor dem unbekannten Wesen. Wir übernachten dann nach 20km Fußmarsch in einer einfachen Unterkunft außerhalb des Parks (die Unterkünfte im Park wurden vom Staat vor einigen Jahren geschlossen, nun darf dort nur noch das Militär über Nacht bleiben).

Der Halbtagesmarsch durch den Community Forest ist landschaftlich etwas weniger spektakulär, aber auch sehr schön. Gleich zu Beginn in der Nähe des Dorfs sehen wir Fußspuren einer Tigerin mit Kind, vermutlich von letzter Nacht. An einer Stelle im Fluss sonnen sich einige Krokodile und eine Nashornmutter mit sehr kleinem Kind watet zum anderen Ufer. Bei unserer Ankunft am Mittag sind wir gut geschafft, aber alle sind sich einig, dass es sich gelohnt hat.

Den nächsten Tag bleibe ich noch in Sauraha, während Eva & Co. weiter gen Osten ziehen. Ich sehe mir vormittags die Elefantenwaschung an – ich glaube, das ist noch einer der besten Momente im Leben dieser Elefanten, die es hier wirklich nicht leicht haben. Es stimmt mich immer wieder traurig, wie diese klugen Kreaturen von ihren Besitzern behandelt werden, was auch der Hauptgrund ist, warum ich nie einen Elefantenritt machen werde. Danach leihe ich mir ein Fahrrad und erkunde die Umgebung. Außer Reisfeldern ist tatsächlich nicht allzu viel zu sehen, aber ich werde von einem Mädchen zu ihrer Familie zum Mittagessen eingeladen. Es gibt – wie nicht anders zu erwarten – Dhal Bat. Danach zeigt sie mir noch eine Stelle am Fluss, wo man eigentlich etwas näher an die Krokodile kommen soll, aber das Militär versperrt uns den Weg. Inzwischen ist es auch zu heiß zum Fahrradfahren geworden und ich kehre lieber zurück zu meiner Unterkunft, mache mehr oder weniger den restlichen Tag Siesta und packe meine sieben Sachen für die letzten paar Tage in Bhaktapur und Dhulikhel.

Die meisten buchen für den Chitwan Nationalpark ein Komplettpaket, was aber ziemlicher Unsinn ist, weil man da nicht viel selbst bestimmen kann und mindestens doppelt so viel zahlt, wie wenn man sich den Aufenthalt selbst zusammenstellt. So ziemlich alle Guesthouses in Sauraha haben Guides, die verschiedene Touren in den Nationalpark anbieten, von einem halben Tag bis zwei Wochen oder so, Grenzen gibt es da wenige. Wir haben pro Person inklusive Parkeintritt, Guides, Essen und Unterkunft ca. 45 US-Dollar für unser Anderthalb-Tage-Trekking bezahlt, plus noch mal jeweils fünf für Nächte davor und danach. Jeep-Touren sind unverhältnismäßig teuer und bei einer Halbtagestour verpasst man das beste. Die 1,5 Tage waren definitiv eine gute Entscheidung, man darf aber nicht wanderfaul sein (obwohl es im Großen und Ganzen recht entspannt ist, da flach). Die Jungs von der Tharu-Lodge sind sehr empfehlenswert. Jitu erreicht ihr unter tharulodge@gmail.com oder +977 9845406038.

Close Encounter

Close Encounter

Vom Tiger waren nur noch die Fußspuren übrig.

Vom Tiger waren nur noch die Fußspuren übrig.

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Fleißig.

Fleißig.

Erst mal entspannen.

Erst mal entspannen.

Badespaß

Badespaß

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Nashornvogel

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http://wanderlens.janisbrod.com/safari-zu-fuss-chitwan/feed/ 1
Pokhara http://wanderlens.janisbrod.com/pokhara-2016/ http://wanderlens.janisbrod.com/pokhara-2016/#comments Sun, 03 Apr 2016 11:20:43 +0000 http://wanderlens.janisbrod.com/?p=791

Zum allgemeinen Verständnis dieses Beitrags ist es nicht verkehrt, vorher diesen hier aus den vorhergehenden Tagen zu lesen.

Nach meiner Rückkehr vom Panchase Hill spielt sich der Großteil des restlichen Tages erst mal im Bett ab. Abends kann ich nach einer Ibuprofen aber wieder essen, ein bisschen schreiben und Bilder bearbeiten und ich bin auch recht froh, mal wieder nach Hause kommunizieren zu können. Für den nächsten Tag organisiere ich mir ein Moped. Vorgetankt kostet es mich etwa 8€ und ich freue mich darauf, das Umland auf eigene Faust erkunden zu können – allerdings wird meine Tour nach nicht mal einer Viertelstunde von der Polizei beendet. Der deutsche Führerschein sei in Nepal nicht gültig, ich bräuchte einen internationalen Führerschein, bla bla bla. Sie lassen kein bisschen mit sich reden und ich darf nicht einmal zurückfahren, sondern muss mich von Ram, der mir das Moped geliehen hat, abholen lassen. Er bekommt außerdem ein Knöllchen über 20€, welches ich natürlich bezahle. In einem Land, das Tourismus so dringend braucht wie Nepal, könnten die Staatsorgane Touristen ruhig ein wenig besser behandeln – ich meine, hier geht es nur um ein Stück Papier vom Amt, das mir fehlt… Und ich habe eine nepalesische Fahrschule gesehen, die sieht aus wie bei Spongebob Schwammkopf.

Kurz nachdem wir von der Polizeistation zurück im Touriviertel angekommen sind, geht erst mal die Welt unter. Ich bin mir nicht sicher, ob ich jemals so ein heftiges Gewitter miterlebt habe. Es kommen in wenigen Minuten solche Wassermassen inklusive Hagel vom Himmel, dass in Rams Restaurant, dem „Momo’s Cafe“, das Wasser durch die Lampen an der Decke in den Raum läuft und es im Hinterhof innerhalb kürzester Zeit mindestens 50cm hoch steht. Der Lärm von dem Blechdach ist ohrenbetäubend. Zum Glück dauern diese Unwetter hier meist nicht lang und danach bietet mir Ram, der offensichtlich ein schlechtes Gewissen hat, dass ich „seinen“ Strafzettel bezahlt habe, an, am nächsten Morgen kostenlos mit mir zusammen mit dem Motorrad nach Dhampus zu fahren, einem hübschen Bergdorf mit Himalaya-Blick, das beliebt für kurze Trekkingtouren ist. Gesagt, getan – aber leider ist es doch bewölkter als der Wetterbericht vorhergesagt hat und man sieht keine Berge. Das hiesige Kloster ist außerdem offenbar dauerhaft geschlossen, was Dhampus dann letztendlich alle positiven Merkmale nimmt. Gut, die Häuser und das Dorfleben sind natürlich trotzdem nett, aber was das betrifft, bin ich von Damdame schon sehr verwöhnt worden.

Zurück in der Stadt besuchen wir dafür noch das Matepani-Kloster. Bei unserer Ankunft üben die jungen Mönche gerade im übertragenen Sinne Flöte (übertragen heißt, dass sie mit einem Strohhalm Blasen in einer Schale voller Seifenwasser machen) und ich bleibe noch für die Gebets-Zeremonie. Ram interessiert sich nicht ganz so sehr für Buddhismus, deshalb lässt er mich hier und fährt zurück nach Hause. Die Zeremonie ist ziemlich interessant, wenn auch etwas eintönig, da auf Spielfilmlänge gestreckt. Es wird allerhand auf die Pauke gehauen und in Blech- und Holzblasinstrumente sowie große Muscheln geblasen. Für uns Westler klingt das alles auf jeden Fall ganz schön schief, aber irgendwie ist es auch schön und ich halte die anderthalb Stunden durch.

Auf dem Weg zurück nach Hause lege ich noch einen Zwischenhalt ein, um meinen neuen kleinen Bruder Krishna und seinen Vater zu treffen. Krishna ist gerade dabei, nach Pokhara umzuziehen, weil die Schule in Damdame, zu der er jeden Tag zwei Stunden läuft, wohl keine sonderlich gute ist und sein Vater sich etwas besseres für ihn wünscht. Jetzt teilt er sich hier mit zwei Familienmitgliedern einen etwa sechs Quadratmeter großen Raum mit einer winzigen Kochzeile in einem dunklen, nassen Haus und sein Vater muss dafür etwa 35€ im Monat bezahlen, plus 10€ Schulgeld. Sie bitten mich um Hilfe, Krishnas Vater würde gern für etwa zwei Jahre in Deutschland arbeiten und Geld an seine Familie schicken. Ich verspreche, mich umzuhören (falls sich jemand mit der deutschen Arbeitserlaubnis auskennt und/oder eine Idee für einen Job ohne nötige Sprachkenntnisse hat, bitte gern eine Mail an mich schreiben!) und sage zu, dass ich auch regelmäßig ein paar Euro aus Deutschland schicken kann, solange ich noch kein armer Student bin. Man merkt bei Krishna nämlich ziemlich schnell, dass er ein cleveres Kerlchen ist und Kinder wie er sind eigentlich die beste Hoffnung für Nepal.

Klassischer Nepali-Truck. Neben den Klassikern "Speed Limit" und "Road King" sind auch sehr Sprüche wie "I miss you" oder "I can not forget you" beliebt. Mein persönlicher Favorit ist aber immer noch "Buddha was burn in Nepal".

Typischer Nepali-Truck. Neben den Klassikern „Speed Limit“ und „Road King“ sind auch sehr Sprüche wie „I miss you“ oder „I can not forget you“ beliebt. Mein persönlicher Favorit ist aber immer noch „Buddha was burn in Nepal“.

Betende Mönche

Betende Mönche

Paukende Mönche

Paukende Mönche

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Damdame und Panchase – Village Homestay und wandern in den Vorhügeln des Himalaya http://wanderlens.janisbrod.com/damdame-und-panchase/ http://wanderlens.janisbrod.com/damdame-und-panchase/#comments Tue, 29 Mar 2016 16:27:29 +0000 http://wanderlens.janisbrod.com/?p=735 Tag 1 – Ankunft in Damdame

Rabindra ist der Organisator des Damdame Homestay, seine Familie sind die Gastgeber. Ich treffe mich mit ihm mittags an der Haltestelle für die öffentlichen Busse in Pokhara. Ich habe mein Gepäck auf den kleinen Rucksack minimiert und nun soll es für ein paar Tage in die dörfliche Idylle gehen. Der Plan war eigentlich, dass wir mit dem Bus so weit fahren, wie wir kommen und den Rest laufen, aber Rabindra hat sich ein Motorrad geliehen und nimmt mich darauf mit. Damdame liegt sehr schön, mitten in hügeligen Reisterassen, von denen man leider auf Grund des dunstigen Wetters nicht allzu viel sieht. So ziemlich alles, was hier verzehrt wird, stammt aus eigenem Anbau. Dar Kumari – oder auch einfach Ama – ist die Mutter des Hauses und der Village Chief. Sie heißt mich mit einem süßen Tee und ein paar Momos willkommen. Nach dem Essen inspizieren die Nachbarskinder erst einmal genauestens meine Kamera und mein Taschenmesser und eine von ihnen macht hunderte Fotos mit meinem Handy. Danach gehe ich mit Ama eine Runde durchs Dorf und unterhalte mich anschließend eine Weile mit Rabindras Bruder (dessen Namen ich leider vergessen habe), da Rabindra selbst wieder nach Pokhara gefahren ist. Ich finde zum Beispiel heraus, dass die Eltern (der Baba ist übrigens 81 Jahre alt) vor zwei Jahren mit ehemaligen Gästen durch Europa gereist sind – und vorher noch nie das Land verlassen haben. Ich bekomme nepalesischen Wein (Raksi), der ungefähr genauso eklig schmeckt wie der Reiswein in Südostasien, und Dhal Bat (Reis mit Linsen) – das Nationalgericht. Es schmeckt ziemlich lecker, aber bekommt meinem angeschlagenen Magen leider gar nicht gut. Die kommende Nacht wird recht kurz, mit Durchfall, Sodbrennen und einer sich anbahnenden Erkältung.

Tag 2 – Fischen und schonen

Als es wieder hell wird und langsam Leben auf dem Hof eingekehrt, komme ich herunter und werde von Rabindras Bruder gefragt, ob ich mit ihm zum Fischen an den Fluss kommen möchte. Ich habe den Fluss schon auf der Hinfahrt bewundert und kann irgendwie nicht nein sagen. Ich frage noch, ob ich meine Wanderschuhe anziehen soll, aber nö, Flip Flops seien okay. Es entpuppt sich als eine sehr, sehr schlechte Idee. Der Weg ist quasi nicht existent und geht extrem steil nach unten durchs Gestrüpp. Zum Zeitpunkt der Ankunft am Fluss bin ich schon völlig fertig und weiß, dass hier nichts mit mir anzufangen sein wird. Ich beobachte das Treiben eine Weile, sitze zum Schluss aber nur noch zusammengekauert auf einem der Felsblöcke. Der Weg nach oben fühlt sich an wie Frodos letzte Meter auf den Schicksalsberg. Es ist eine einzige Kletterei und ich gehe lieber Barfuß als in Flip Flops. Zurück im Dorf meint Dar Kumari, mir würde eine Bohnensuppe guttun und aus Höflichkeit esse ich ein bisschen und gehe dann für mindestens vier Stunden schlafen.

Als ich aufwache, ist alles anders. Ama ist weg, weil sie in Pokhara zum Arzt muss. Dafür sind drei Slowenier da, von denen zwei (Micha und Nina) schon mehrmals hier waren und Micha witzigerweise das Video gedreht hat, was ich zur Entscheidungsfindung bezüglich dieses Dorfes bei Youtube gesehen habe. Die dritte von ihnen (Alia) versorgt mich mit Medizin, weil ich wohl auch ziemlich beschissen aussehen muss. Kurz darauf kommt ein kurzer aber heftiger Sturm, der den Dunst zumindest ein Stück wegbläst. Den Himalaya sieht man aber immer noch nicht. Kurz darauf kommt Rabindra aus Pokhara mit mehr Verwandtschaft zurück, allerdings ohne Ama, weil die erst am nächsten Tag einen Arzttermin bekommen hat. Es ist volles Haus, aber mir steht nicht so richtig der Sinn nach Raksi, deshalb seile ich mich ab. Ich empfange beim etwa dreißigsten Versuch endlich mal genügend Netz, um Johanna anzurufen, aber nach zwei Minuten ist mein Guthaben leer. Ich bekomme ein wenig Heimweh.

Tag 3 – Schule, Krishna und Aufbruch nach Panchase

Am nächsten Tag geht es mir deutlich besser. Ich probiere, wie weit ich gehen kann, indem ich ein wenig die Hügel hochgehe und mir die Ecken des Dorfes ansehe, die ich noch nicht gesehen habe. Zwischen den Reisfeldern treffe ich auf ein paar uniformierte Kinder und einen Lehrer, die unterwegs zur Schule sind – sie nehmen mich prompt mit. Ich werde dort erst ins Lehrerzimmer eingeladen und mir wird etwas zu essen angeboten, aber ich lehne dankend ab. Nach einer Weile steht ein besonders schlagfertiger kleiner Junge in der Tür – Krishna. Er zeigt mir die Klassenzimmer, denn es ist offensichtlich gerade kein Unterricht. Die Klassen sind bunt zusammengewürfelt aus Kindern und Jugendlichen der unterschiedlichsten Altersgruppen. Krishna klärt ab, wie er mich auf Facebook findet und wie viel er dafür bezahlen müsste, mich in Deutschland zu besuchen. Nach einer Weile gehe ich zurück zu Dar Kumaris Haus und da ich mich fit genug fühle, beschließe ich, ein Stück mit den Sloweniern und Rabindra zu laufen und dann weiter nach Panchase zu wandern. Der Panchase Hill – mit seinen 2500 Metern für Nepal-Verhältnisse wirklich nichts weiter als ein Hügelchen – verspricht bei klarem Wetter eine spektakuläre Sicht auf die Annapurna-Kette.

Wir laufen noch gar nicht lange, da kommt von hinten im Stechschritt Krishna angelaufen. Er läuft jeden Tag zwei Stunden zur Schule und zwei Stunden zurück nach Hause, sein Heimatdorf liegt auf unserem Weg. Dieser Junge ist irgendwie bemerkenswert und auf seine eigene, trockene und vielleicht auch teilweise ungewollte Art sehr humorvoll. Er möchte nach der Schule in Pokhara an die Universität gehen und dann nach Europa ziehen, um Doktor der Philosophie zu werden (so etwas meine ich). Micha und Nina kannten ihn natürlich schon und Micha hat ihm diesmal Abzüge von den Fotos mitgebracht, die er beim letzten mal von ihm gemacht hat. Damit kann man Freude spenden! Als wäre es vorbestimmt kommt der lange abzusehende Regen genau, als wir das Dorf Sidane erreichen, wo Rabindra Verwandtschaft hat, die ebenfalls einen Homestay betreiben. Wir bekommen dort Tee und karamellisierte Kartoffeln und warten eine Stunde, bis es aufhört. Krishna lernt in der Zwischenzeit fleißig für seinen Test am nächsten Tag und erklärt mich zu seinem neuen Bruder.

Nach dem Regen ist es angenehm kühl und ich bin froh, meine Jacke nicht umsonst eingepackt zu haben. Unsere Wege trennen sich und ich laufe noch knapp 90 Minuten nach Bhanjyang, dem letzten Dorf vor der Spitze des Panchase Hill. Auf dem Weg dorthin muss ich mich immer wieder umdrehen, denn im Rücken habe ich nun (endlich!) eine gute Sicht auf die Gipfel des Annapurna Himal. An einer Stelle, wo die Stufen sich mit der Straße kreuzen, sitze ich nun also ehrfürchtig unter jenen schneebedeckten Gipfeln, die schon einige das Leben gekostet haben und versinke in Gedanken. Plötzlich kommt ein Bus mit basslastiger Tanzmusik und vollgestopft mit tanzenden und jubelnden Nepalis vorbei – ziemlich skurril, zumal hier eigentlich keine Busse fahren sollen. In Bhanjyang will ich eigentlich auf wärmste Empfehlung der Slowenier ins Happy Hearts Hotel, das ist allerdings voll, daher gehe ich ins Green Village Guesthouse – auch sehr nett. Ich mach noch ein paar Timelapses, gucke eine Folge Mr. Robot (übrigens sehr empfehlenswert) und bin eigentlich um acht bettfertig, liege aber wegen meiner Erkältung noch zweieinhalb Stunden wach. Blöd, denn der Wecker klingelt 3:30 Uhr.

Tag 4 – Panchase Hill Peak, Wandern und Rückkehr nach Pokhara

Es ist schon eine etwas grenzwertige Zeit. Aber dafür werde ich mit einer kristallklaren Sternenhimmel über dem Himalaya belohnt. Schade nur, dass der Mond so hell ist, sonst könnte man sicherlich die Milchstraße sehen. Ich packe meine sieben Sachen und mache mich auf den ziemlich anstrengenden Weg nach oben. Es sind 500 Höhenmeter zu bewältigen, angeblich dauert es eine Stunde, aber in meinem suboptimalen Gesundheitszustand sind es mindestens anderthalb. Ehrlich gesagt bin ich ein wenig enttäuscht über die Aussicht. Man ist zwar schön weit oben, aber einige Bäume sind immer noch höher – es sind von den verschiedenen Punkten immer nur ein bis zwei Gipfel zu sehen. Dafür bin ich komplett allein und der Schnee auf den Bergen wird in kräftiges Rosa getaucht – der buddhistische Mini-Tempel ist auch ganz schön, wenn man ihn ganz für sich hat. Nach dem Sonnenaufgang geht es wieder bergab in Richtung Bhadaure – es dauert etwa drei Stunden und zum ersten Mal während meiner Reise stecke ich mir Ohrhörer in die Ohren und höre Musik. Eine sehr gute Idee, denn so wird die Landschaft fast noch ein bisschen schöner!

Bis kurz vor Bhadaure treffe ich außer ein paar Büffeln niemanden. Dort angekommen habe ich keine große Lust mehr auf den weiteren Fußmarsch nach Kande, also stelle ich mich an die „Straße“ (man kann es eigentlich nicht wirklich so nennen), in der Hoffnung, dass vielleicht ein Motorradfahrer nach Pokhara fährt und mich mitnehmen kann. Tatsächlich hält nach einer Viertelstunde ein Jeep, der offenbar eine Art Bus-Ersatz zwischen den Dörfern darstellt, wo kein Bus fahren kann. Es kostet 200 Rupies (1,70€) bis Pokhara und ruckelt wie verrückt. Der Fahrer hat außerdem noch einen Kanister Raksi im Gepäck, der in meinem Fußraum ausläuft und hinter mir sitzen dicht an dicht etwa zehn Gurung-Frauen, die immer mal irgendetwas schreien. Zurück in Pokhara bin ich völlig fertig und kann erst mal wieder nur eine Runde schlafen. Danach pfeife ich mir ein paar Elektrolyte rein und hole mir in der Apotheke Nasenspray und einen Saft gegen Sodbrennen. Damit geht es mir besser.

Damdame

Damdame

Damdame

Damdame

Dar Kumari beim Kochen

Dar Kumari beim Kochen

Damdame

Damdame

Damdames kleiner Tempel

Damdames kleiner Tempel

Dorfschule

Dorfschule

Lehrer und Schüler auf dem Weg zur Schule

Lehrer und Schüler auf dem Weg zur Schule

Micha und Krishna auf dem Weg nach Sidane

Micha und Krishna auf dem Weg nach Sidane

Krishna

Krishna

Fleißig am Lernen

Fleißig am Lernen

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Holi, Hindus und hinterlistige Bakterien in Kathmandu http://wanderlens.janisbrod.com/holi-hindus-und-hinterlistige-bakterien-in-kathmandu/ Fri, 25 Mar 2016 11:25:19 +0000 http://wanderlens.janisbrod.com/?p=731 Ich lande am späten Abend erstaunlich sanft in Kathmandu und besorge mir erst mal eine der kostenlosen Simkarten, die am Flughafen an Touristen verteilt werden. Dann fahre ich mit einem vermutlich überteuerten Taxi zu meinem Hostel. Ich gehe noch eine Runde durchs Viertel, esse einen Falafel-Wrap, trinke ein Bier und unterhalte mich mit ein paar Einheimischen. Im Vergleich zu anderen asiatischen Ländern, die ich bisher besucht habe, kommen mir die Leute hier vom ersten Eindruck gleich ein wenig ehrlicher vor, viele sprechen mich an und keiner von ihnen will mir etwas verkaufen. Die Sache mit dem Schlafsaal habe ich mir nicht gut genug überlegt, einer meiner Zimmergenossen hustet die ganze Nacht, als würde er gleich sterben und ich bekomme nicht sonderlich viel Schlaf – deshalb ziehe ich gleich am nächsten Morgen in eine andere Unterkunft, wo ich ein Einzelzimmer bekomme. Im Laufe des Tages treffe ich dann auch die bekannten Gesichter aus der Heimat, welche ebenfalls gerade hier sind: Wiete, Wenke und Eva – außerdem lerne ich gleich noch Luis (Evas Freund aus Spanien) und dessen Cousine Rocio kennen.

Mit Wiete und Wenke gehe ich nachmittags zum Monkey Temple, der durch seine Position auf einem Hügel ein wenig frischere Luft als die Innenstadt bietet. Bei einem Blick auf die Stadt sieht man allerdings von hier aus erst mal die Ausmaße der Luftverschmutzung. Der Tempel an sich ist sehr nett, um die Stupa in der Mitte der Anlage fliegt ununterbrochen ein Schwarm Tauben und ringsherum tummeln sich ein paar diebische Affen. Auf dem Weg zurück geht schon langsam das Holi-Spiel los, zumindest bei den Kindern, und wir bekommen bei der Gelegenheit auch gleich mal etwas Farbe ins Gesicht.

Am nächsten Tag ist dann das richtige Holi – Frühlingsanfangsfest auf hinduistisch quasi. Während Wiete und Wenke bei einer Privatfeier eingeladen sind, beschließe ich zusammen mit dem Rest der Gang, dass wir nicht im Touristenviertel Thamel bleiben wollen, sondern lieber den Bus nach Patan nehmen, wo es hoffentlich etwas traditioneller zugeht. Auf dem Weg zum Busbahhof werden wir von einem älteren Herrn rangewunken und er öffnet uns ein Tor zu einem Hinterhof, wo ein paar junge Nepalis mit bunten Gesichtern zu Volksmusik tanzen. Sie bestehen darauf, dass wir mittanzen und freuen sich riesig über unsere Gesellschaft. Wir finden heraus, dass sie Schauspielstudenten sind und der Hinterhof zu ihrer Schule gehört. Anschließend müssen wir noch für eine Menge Fotos herhalten und bekommen Sprite und Kekse. Irgendwann können wir uns dann mit vielen Umarmungen verabschieden und fahren mit dem Bus nach Patan. Auf den Straßen bekommen wir alle fünf Meter mit den Worten „Happy Holi!“ neue Farbe ins Gesicht, ab und zu gibt es eine Wasser-Attacke. Keiner der Nepali ist so bunt wie die Touristen, deshalb beschließe ich zum Schluss, ein bisschen zurückzumalen – bei einigen merkt man gleich, dass sie damit nicht wirklich rechnen. Bei meiner Rückkehr ins Hotel habe ich zum ersten mal in Nepal warmes Wasser und verbringe eine ganze Weile unter der Dusche.

Am Tag darauf buchen wir für den nächsten Morgen den Bus nach Pokhara, wo sich dann all unsere Wege trennen sollen. Der Verkäufer im Reisebüro ist ein super Typ und erzählt uns, dass er mal einen Monat in Weistropp gewohnt hat (wer das jetzt nicht kennt, hat nicht unbedingt was verpasst, aber es zeigt nur mal wieder, wie klein die Welt ist – das ist nur drei Dörfer weiter von da, wo ich den Großteil meiner Jugend verbracht habe). Wir gehen noch ein wenig durch die Altstadt von Kathmandu, die leider ziemlich heftig vom Erdbeben betroffen ist. Kaum eines der Bauwerke hier steht noch ohne Stützen, viele sind zum Teil eingefallen. Danach nehme ich mir ein Taxi zum Pashupatinath – einer großen und ziemlich beeindruckenden hinduistischen Tempelanlage, auch wenn man als Nicht-Hindu keinen Zutritt zum Haupttempel hat. Ich nehme mir über drei Stunden Zeit, um ringsherum alles zu erkunden. Es wird an allen Ecken und Enden etwas verbrannt – Holz, Lebensmittel, Leichen. Ich bin stiller Beobachter bei den verschiedenen Ritualen, hole mir eine mimische Einverständnis für meine Kamera und dokumentiere alles. Insbesondere die Kremation ist ein ziemlich intensives Erlebnis – solange man sich nicht zu große Gedanken darüber macht, dass man gerade die Asche toter Menschen einatmet. Es gibt am Flussufer schätzungsweise acht bis zehn Verbrennungsstellen, von denen keine lang frei bleibt. Etwas schlecht fühle ich mich trotzdem, dass ich wie ein Sensationsreporter mit meiner Kamera auf einer Trauerfeier bin, aber ich halte mich weitestgehend im Hintergrund und verhalte mich respektvoll, weshalb die Trauergäste offenbar kein Problem mit mir haben. Am anderen Flussufer sitzen ein paar geschminkte Sadhus (Wanderheilige) in einem kleinen Steinhaus und sehen dort wunderschön aus. Das wissen sie natürlich selbst und wollen Geld haben, wenn man sie fotografiert.

Als um sechs Uhr mein Wecker für den Bus nach Pokhara klingelt, muss ich mich nur kurz besinnen und renne dann sofort ins Bad. Irgendwas falsches gegessen. Während ich noch halb über der Schüssel hänge, ruft mich Eva an und sagt, dass es ihr genauso geht – vielleicht ist die achtstündige Busfahrt heute doch nicht so clever. Wir bleiben also noch einen Tag in Kathmandu, ich verbringe den ganzen Tag im Bett (bis auf eine Einkaufsrunde für Zwieback und Cola) und am nächsten Morgen geht es uns zum Glück allen ein wenig besser, wenn auch noch lange nicht optimal. Da kann man seinen Magen noch so sehr abhärten, irgendwann kommt dann doch etwas daher, was noch härter ist.

 

Kabelsalat

Kabelsalat

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Erst mal 'ne schöne Lausung.

Erst mal ’ne schöne Lausung.

Man muss sich nur zu helfen wissen

Man muss sich nur zu helfen wissen

Tischtennisplatte made in Nepal

Tischtennisplatte made in Nepal

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Sadhu

Sadhu

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