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Wir starten sechs Uhr morgens mit den zwei Guides (so ist es Vorschrift im Nationalpark – einer vorn, einer hinten) und in den ersten Stunden sehen wir ein paar Wildschweine, Nashornvögel und Pfauen in einer mitunter doch recht eindrucksvollen Landschaft (vor allem im morgendlichen Nebel), später haben wir dann eine recht intime Begegnung mit einem badenden Nashorn, von dem uns nicht mehr als zehn Meter trennen. Es ist ein kurzer Schreckensmoment, als es uns bemerkt und plötzlich aus dem Schlammbad aufsteht, aber es scheint nach einer Weile des gegenseitigen Beobachtens zu verstehen, dass wir ihm nichts Böses wollen. Abends verweilen wir noch ein bisschen auf einem Aussichtsturm an einer besonders schönen Stelle, wo wir unter anderem ein Albino-Reh beobachten, das leider von den anderen Rehen nicht aufgenommen wird – die erschrecken sich nur vor dem unbekannten Wesen. Wir übernachten dann nach 20km Fußmarsch in einer einfachen Unterkunft außerhalb des Parks (die Unterkünfte im Park wurden vom Staat vor einigen Jahren geschlossen, nun darf dort nur noch das Militär über Nacht bleiben).
Der Halbtagesmarsch durch den Community Forest ist landschaftlich etwas weniger spektakulär, aber auch sehr schön. Gleich zu Beginn in der Nähe des Dorfs sehen wir Fußspuren einer Tigerin mit Kind, vermutlich von letzter Nacht. An einer Stelle im Fluss sonnen sich einige Krokodile und eine Nashornmutter mit sehr kleinem Kind watet zum anderen Ufer. Bei unserer Ankunft am Mittag sind wir gut geschafft, aber alle sind sich einig, dass es sich gelohnt hat.
Den nächsten Tag bleibe ich noch in Sauraha, während Eva & Co. weiter gen Osten ziehen. Ich sehe mir vormittags die Elefantenwaschung an – ich glaube, das ist noch einer der besten Momente im Leben dieser Elefanten, die es hier wirklich nicht leicht haben. Es stimmt mich immer wieder traurig, wie diese klugen Kreaturen von ihren Besitzern behandelt werden, was auch der Hauptgrund ist, warum ich nie einen Elefantenritt machen werde. Danach leihe ich mir ein Fahrrad und erkunde die Umgebung. Außer Reisfeldern ist tatsächlich nicht allzu viel zu sehen, aber ich werde von einem Mädchen zu ihrer Familie zum Mittagessen eingeladen. Es gibt – wie nicht anders zu erwarten – Dhal Bat. Danach zeigt sie mir noch eine Stelle am Fluss, wo man eigentlich etwas näher an die Krokodile kommen soll, aber das Militär versperrt uns den Weg. Inzwischen ist es auch zu heiß zum Fahrradfahren geworden und ich kehre lieber zurück zu meiner Unterkunft, mache mehr oder weniger den restlichen Tag Siesta und packe meine sieben Sachen für die letzten paar Tage in Bhaktapur und Dhulikhel.
Die meisten buchen für den Chitwan Nationalpark ein Komplettpaket, was aber ziemlicher Unsinn ist, weil man da nicht viel selbst bestimmen kann und mindestens doppelt so viel zahlt, wie wenn man sich den Aufenthalt selbst zusammenstellt. So ziemlich alle Guesthouses in Sauraha haben Guides, die verschiedene Touren in den Nationalpark anbieten, von einem halben Tag bis zwei Wochen oder so, Grenzen gibt es da wenige. Wir haben pro Person inklusive Parkeintritt, Guides, Essen und Unterkunft ca. 45 US-Dollar für unser Anderthalb-Tage-Trekking bezahlt, plus noch mal jeweils fünf für Nächte davor und danach. Jeep-Touren sind unverhältnismäßig teuer und bei einer Halbtagestour verpasst man das beste. Die 1,5 Tage waren definitiv eine gute Entscheidung, man darf aber nicht wanderfaul sein (obwohl es im Großen und Ganzen recht entspannt ist, da flach). Die Jungs von der Tharu-Lodge sind sehr empfehlenswert. Jitu erreicht ihr unter tharulodge@gmail.com oder +977 9845406038.
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