Don Det und Don Khon, das sind zwei entspannte, durch eine Brücke miteinander verbundene Inseln inmitten einer szenischen Mekong-Idylle. Gutes Klima, gute Leute, gutes Essen – der erste Eindruck von Laos und doch so gar nicht typisch Laos. Die Idylle wird nämlich ein Wenig durch feierwütiges Urlaubsvolk gestört, das im Norden von Don Det in unheimlich lauten Bars residiert und man kann gut nachvollziehen, dass die hier ansässigen Laoten die ganze Sache nicht sonderlich befürworten. Davon abgesehen ist es eine Freude, die beiden Inseln mit dem Fahrrad zu erkunden und den Reisarbeitern auf den Feldern zuzusehen. Man trifft nicht viele Menschen und wenn doch, dann sind es verspielte Kinder. Ansonsten sind es eher Kühe, Schweine und Wasserbüffel.

Wir wohnen in Oi’s Bungalows für 40.000 Kip (4€) pro Haus. Das zugehörige Restaurant ist superlecker, günstig und hat gemütliche Sitz- und Liegeflächen direkt am Mekong mit Sonnenuntergangs-Panorama. Das wissen wohl außer uns noch ein paar Andere, denn Abends ist es immer mehr als gut gefüllt und Oi hat in der Küche alle Hände voll zu tun.

An unserem zweiten Tag radeln wir voller Hoffnung auf eine einzigartige Szenerie am frühen Morgen zu den Li Phi Wasserfällen auf Don Khon, weil uns eine Reisende in Banlung berichtet hat, dort würden gegen sieben Uhr Elefanten gewaschen werden. Natürlich ist das nicht der Fall und wie mir später ein Anwohner bestätigte, gibt es auf den Inseln auch gar keine Elefanten. Vermutlich meinte sie einfach einen anderen Wasserfall, irgendwo auf dem Festland. Umsonst früh aufgestanden sind wir trotzdem nicht, denn wir haben den wirklich schönen Wasserfall mit seinem Strand und den umliegenden Felsen ganz für uns. Als wir wieder gehen, kommen uns schon LKW-Ladungen voller Menschen entgegen. Den restlichen Tag verbringen wir Lao Style mit rumgammeln in Perfektion.

Tag Numero Drei bedeutet für mich eine Solotour im Kajak. Und solo heißt ohne den Rest meiner Crew, nicht solo-solo. Denn vermietet werden Kajaks nicht, auch wenn Lonely Planet anderes suggeriert. Ich schließe mich also einer bunt gemischten Gruppe an und mache mich auf den Weg auf eine Ganztagestour zu Wasserfällen und Irrawaddy-Delfinen. Ich teile mir das Boot mit einem der drei Laoten vom Tour-Team. Vielleicht ja gar nicht so übel, ich kann mich nicht entsinnen, wann ich das letzte Mal in einem Kajak saß und der Mekong ist ja dann doch ein Fluss, der ganz schön viel Wasser von A nach B transportiert. Eine bequeme Sitzposition kann ich nicht so recht finden – wenn ich die Beine ausstrecke, habe ich das Gefühl, ich würde gleich einen Krampf in den Hüften bekommen (schieben wir es einfach auf Magnesiummangel oder so), aber Schneidersitz ist auch eher unpraktisch beim Paddeln. Dazu liegt mir noch der Lao Salad von gestern Abend schwer im Magen. Wer hätte denn auch ahnen können, dass frischer Salat mit Mayonnaise in einem Land mit tropischem Klima und quasi nicht vorhandenen Hygienestandards keine gute Idee sein könnte? Ich jedenfalls nicht. Ich kämpfe mich also von Hüftkrampf zu Magenkrampf und zurück, aber irgendwann habe ich mich daran gewöhnt.

Die Fahrt ist mal rasant, mal entspannt, immer aber mit schönen Ausblicken auf Landschaft und Fischerboote. Ab und zu gibt es kleinere Kollisionen mit Buschwerk und der Tourguide macht währenddessen permanent den Pausenclown. Nach einer etwa einstündigen Fahrt über den Fluss gehen wir kurz an Land, sehen uns einen Wasserfall an (im Vergleich zu den Li Phi Fällen eher unspektakulär) und kommen an einer anderen Stelle wieder ans Wasser, wo unsere Kajaks schon auf uns warten. Es geht weiter an die Stelle zwischen Laos und Kambodscha, wo die Delfine hausen. Ich steige aus dem Boot auf einen kleinen Felsen, der aus dem Wasser ragt – in der Hoffnung, von hier gute Aufnahmen zu bekommen. Es dauert eine Weile, in der nichts passiert, außer dass der Tourguide Witze reißt und das eine oder andere Motorboot mit lautem Getöse vorbeituckert. Als Delfin hätte ich vermutlich unter solchen Bedingungen auch nicht die größte Lust, mehr Zeit als unbedingt nötig an der Wasseroberfläche zu verbringen. Nach etwa 10 Minuten ist die erste Rückenflosse in ca. 70m Entfernung zu sehen und das bewegt den Guide dazu, uns alle noch etwas näher zu schicken. Spätestens jetzt beschleicht mich das Gefühl, dass dies nicht unbedingt die Art und Weise ist, wie die Fotos auf den Werbeplakaten für die Tour entstanden sind. Natürlich kommen wir nicht näher an die Delfine, sondern sehen sie nur in noch weiterer Entfernung als vorher, und nach drei oder vier Sichtungen heißt es auch gleich „Let’s go, let’s go, barbecue!“. Das habe ich mir irgendwie anders vorgestellt. Zumindest ist das Barbecue nicht schlecht.

Jetzt geht es auf dem Landweg weiter (wir sind inzwischen auf dem Festland), die Kajaks müssen auf einen LKW verladen werden und wir setzen uns links und rechts davon auf Bänke. Während der Fahrt komme ich mit Massimo ins Gespräch, einem Italiener in seinen Fünfzigern, mit dem ich mich auf Anhieb gut verstehe. Er hat drei Söhne, mit denen er und seine Frau so viel wie möglich reisen wollen, um ihnen die Reiselust so früh wie möglich zu vermitteln. Diesmal hat er seine Familie aber zu Hause in Italien gelassen. Wir fahren eine Weile über unbefestigte Straßen zu einem weiteren Wasserfall, dem Khone Phapheng. Nicht sehr hoch und von der Landschaft ähnlich wie die Li Phi Fälle, er macht allerdings ein mächtiges Getöse durch Unmengen von Wasser. Ziemlich beeindruckend also. Danach fahren wir nur noch mal eine zweite Runde auf der Ladefläche zum Ufer gegenüber von Don Det und paddeln von dort aus in der Abendsonne zurück zu unserem Ausgangspunkt.

Die Tour war schön und angenehm anstrengend (einer dieser Tage, nach denen man schlafen kann wie ein Bär), aber nur wegen der Delfine braucht man sie nicht mitmachen. Da hat man vermutlich vom Ufer aus mehr Glück – mit viel Geduld und einem langen Teleobjektiv.

Fährmann

Fährmann

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Dorfmädels

Das Schwein hat sich irgendwo mitsamt seiner Leine losgerissen, die Mädels schnappen es sich, binden es am Baumstumpf fest. und verschwinden wieder.

Das Schwein hat sich irgendwo mitsamt seiner Leine losgerissen, die Mädels schnappen es sich, binden es irgendwo im Nirgendwo am Baumstumpf fest und verschwinden wieder. Wir lassen es wieder frei. Der ewige Kreislauf des Lebens.

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Li Phi Wasserfälle

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Li Phi Wasserfälle

Gemütlichkeit

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Unsere Hütten

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