Deprecated: Required parameter $args follows optional parameter $depth in /customers/9/3/4/janisbrod.com/httpd.www/wanderlens/wp-content/themes/hemingway/functions.php on line 145 Deprecated: Required parameter $output follows optional parameter $depth in /customers/9/3/4/janisbrod.com/httpd.www/wanderlens/wp-content/themes/hemingway/functions.php on line 145 Warning: Cannot modify header information - headers already sent by (output started at /customers/9/3/4/janisbrod.com/httpd.www/wanderlens/wp-content/themes/hemingway/functions.php:145) in /customers/9/3/4/janisbrod.com/httpd.www/wanderlens/wp-content/plugins/onecom-vcache/vcaching.php on line 614 Warning: Cannot modify header information - headers already sent by (output started at /customers/9/3/4/janisbrod.com/httpd.www/wanderlens/wp-content/themes/hemingway/functions.php:145) in /customers/9/3/4/janisbrod.com/httpd.www/wanderlens/wp-content/plugins/onecom-vcache/vcaching.php on line 622 Warning: Cannot modify header information - headers already sent by (output started at /customers/9/3/4/janisbrod.com/httpd.www/wanderlens/wp-content/themes/hemingway/functions.php:145) in /customers/9/3/4/janisbrod.com/httpd.www/wanderlens/wp-includes/feed-rss2.php on line 8 Low Budget – W A N D E R L E N S https://wanderlens.janisbrod.com Bild und Wort von Hier und Da. Mon, 02 Mar 2020 11:07:37 +0000 de-DE hourly 1 https://wordpress.org/?v=6.5.3 Ankunft auf den Kapverden – Boa Vista https://wanderlens.janisbrod.com/boa-vista/ Wed, 22 Aug 2018 10:23:41 +0000 http://wanderlens.janisbrod.com/?p=1331 Wenn man von Deutschland auf die Kapverden fliegt, gehen die günstigsten Flüge, und zwar mit relativ großem Abstand, nach Boa Vista – eine Insel, die außer Strand-Resorts auf den ersten Blick wirklich nicht viel zu bieten hat. Ich stelle kurz nach meiner recht spontanen Flugbuchung fest, dass meine naive Vorstellung, man könne einfach jederzeit eine Fähre von Insel zu Insel nehmen, überhaupt nicht zutrifft. Von Boa Vista beispielsweise gibt es aktuell gar keine Fähren und über die Mitfahrt auf Frachtschiffen findet man auch keine Erfahrungsberichte. Da mein Portugiesisch auch wirklich rudimentär ist und mir mehrere Einheimische, mit denen ich vorher auf Facebook und Couchsurfing schreibe, bestätigen, dass es eigentlich keine andere Möglichkeit gibt, buche ich für vier Tage später den ersten verfügbaren Flug nach Santiago Island. Aber nun erst mal zu meinen ersten Tagen auf Boa Vista…

Schon am Check-in-Schalter in Köln wird mir mehr und mehr klar, dass ich hier eher eine Rarität bin – zum Beispiel bin ich der Einzige, der einen Rucksack als Aufgabegepäck abgibt. Im Flugzeug werden von Menschen in Poloshirts fleißig Uhren, Parfums und Zigaretten gekauft (ich fühle mich ein bisschen wie in den Neunzigern) und am Ziel angekommen bin ich einer von fünf oder sechs Personen, die nicht in den großen blauen Tui-Bus einsteigen, um zur Hotelanlage gefahren zu werden. Der Flughafen von Boa Vista ist so ziemlich der charmanteste Flughafen, den ich kenne. Alles ist offen, nur einige Teile überdacht, viel Holz und Naturstein. Ich komme bei meinem ebenfalls recht charmanten Guesthouse in der Stadt Sal Rei an und gehe gleich mal zum kleinen Strand direkt nebenan, an dem die Hölle los ist. Locker zweihundert Leute, größtenteils Jugendliche, sind am Baden, Fußball und Frisbee spielen, tanzen und trinken. in einem Pavillon ist eine Anlage aufgebaut, aus der laute Musik schallt. Es ist leider nicht ganz so einfach, mit den Locals Kontakt aufzunehmen, besonders wenn man nicht wirklich Portugiesisch spricht. Ich verbringe trotzdem den restlichen Abend hier, esse noch etwas und gehe früh ins Bett.

Dem Boiz.

Sunny boy.

Fünf Uhr morgens wache ich kurz auf, weil ich einen Chor auf der Straße höre. Gegenüber von meinem Guesthouse ist eine kleine Kapelle, wo offenbar ein Gottesdienst stattfindet. Es wirkt, als wären die Kapverdianer allgemein sehr musikalisch, zumindest hat der Gesang nichts von dem heillosen Durcheinander, das man in deutschen Kirchen so hört. Ich schlafe noch ein bisschen und treffe mich dann mit Anita, einer Schweizerin, die vor fünf Jahren hier hergezogen ist und mit der ich im Vorfeld über eine Facebook-Gruppe schon ein bisschen geschrieben habe. Sie zeigt und erklärt mir ein paar Dinge. Unter anderem erzählt sie mir von einem großen Fest in ihrem Dorf, das am nächsten Tag anlässlich von Mariä Himmelfahrt stattfindet (die Kapverdianer sind zum Großteil sehr katholisch). Außerdem nimmt sie mich zusammen mit ein paar Tui-Touristen mit zum Tierheim, um Spenden abzugeben. Sie ist nämlich, wie die meisten hier, in der Tourismusbranche. Den restlichen Tag verbringe ich dann mit einem Strandspaziergang, Baden und Leute beobachten. Was relativ schnell auffällt, ist, dass die kleinen Lebensmittelgeschäfte hier alle von Chinesen geführt werden. China hat laut Anita vor vielen Jahren mal einen Deal mit den Kapverden ausgemacht, dass sie sie beim Hafen- und Straßenbau finanziell unterstützen und dafür Steuervergünstigungen beim Import und Handel von waren bekommen. Dadurch wurden die meisten einheimischen Einzelhändler in den Ruin getrieben, weil das Geschäft für chinesische Händler einfacher und rentabler ist.

Chillaxen.

Installation am Strand.

Beute.

So viele schöne Menschen.

Am Tag darauf ziehe ich von meinem Guesthouse zu meinem Couchsurfing-Host Ralf, ebenfalls einem deutschen Expat, der hier Touren anbietet. Nach einer kleinen Bade-Runde möchte ich mit dem Minibus von Sal Rei nach João Galego fahren (25km), um mir das katholische Fest mal anzusehen. Ich werde nach einem Drittel der Strecke in Rabil rausgeworfen und an einen Pickup vermittelt, der mich weiter bringt. Allerdings fährt dieser erst mal 45 Minuten wild hupend durch den Ort, um noch weitere Fahrgäste oder Transport-Waren für die Fahrt zu gewinnen, bevor es dann tatsächlich mal weiter geht. In João Galego angekommen ist bis auf bunte Fähnchen in den Straßen noch nicht viel zu sehen, der Ort ist aber wirklich schön. Ich setze mich auf einen Bordstein in den Schatten zu ein paar Einheimischen. Eine von ihnen spricht etwas spanisch, womit ich schon mal weiter komme als mit Portugiesisch. Sie klärt mich auf, dass es erst später losgeht. Als ich etwas später ein paar mehr Leute auf dem Dorfplatz vernehmen kann, gehe ich hin und es wird gerade ein öffentliches Essen aufgebaut. Ein älterer Herr sorgt sich sehr darum, dass ich auch etwas bekomme. Es gibt Cachupa, das kapverdische Nationalgericht. Nach einer Weile zwischen all den gut gelaunten Einheimischen, mit denen es mir wieder mal nicht allzu gut gelingt, Kontakt aufzubauen, muss ich auch schon wieder zurück in die Stadt, weil ich mir bei Ralf eine Schildkröten-Tour im Tausch gegen ein Video geklärt hab.

Mittagessen.

Karibisches Flair.

Wir holen mit dem Pickup bei den großen Bettenburgen die Gäste ab und fahren in der Nähe der ganz großen Bettenburg RIU Touareg im Süden der Insel an den Strand, an dem sich die Turtle Foundation niedergelassen hat. Wir haben Glück und müssen nicht allzu lange warten, bis sich eine Schildkröte ihren Platz zum Eier legen gesucht hat. Es ist eine sogenannte „Unechte Karettschildkröte“ (caretta caretta) und sie ist etwa 90cm lang. Wir beobachten sie mit rotem Licht (welches die Schildkröten nicht wahrnehmen) eine gute halbe Stunde dabei, wie sie schätzungsweise 50-60 Eier in ein Loch legt (fühlt sich irgendwie ein bisschen falsch an), daraufhin wird sie von Freiwilligen der Turtle Foundation gemessen und gechippt. Danach buddelt sie etwas unelegant das Loch wieder zu und schmeißt dabei ordentlich mit Sand um sich, bevor sie wieder ins Meer verschwindet. Schon faszinierend, das mal aus der Nähe zu sehen.

Am nächsten Tag mache ich mit Anita eine Südtour (wieder gegen Video), weil ich auf Boa Vista sonst eh nicht viel machen kann, außer Baden. So richtig spannend finde ich es ehrlich gesagt nicht, vor allem weil die Spots, die wir abklappern, gleichzeitig von fünfzehntausend anderen Touranbietern besucht werden und die Orte dementsprechend auch ihre Ausrichtung und ihr Preisniveau angepasst haben – authentisch ist anders, aber Boa Vista ist eben zusammen mit Sal auch der Touri-Hotspot der Kapverden. Der Strand Santa Monica, wo wir in einem netten kleinen offenen Restaurant Mittag essen, ist allerdings wirklich schön und ein bisschen verstehe ich beim Baden dort dann auch den Reiz eines Strandurlaubs. Das verstehen auch die chinesischen Investoren, die dort gerade eine gigantische Hotelanlage bauen, welche in 15 (in Worten: fünfzehn!) Jahren fertiggestellt werden soll. Nachdem wir die anderen wieder in ihren 5-Sterne-Clubs abgeliefert haben, zeigt mir Anita aber noch ein paar Ecken in der Stadt, wo wahrscheinlich sonst kaum Touristen einen Fuß hinsetzen.

Im Bild: schöne Höhle am Strand. Außerhalb des Bilds: 50 Menschen und unzählige Schmierereien an der Höhlenwand.

Ich bin am Freitag dann irgendwie schon recht froh, die Insel zu wechseln. Ich gehe noch mal lecker frühstücken im Boaventura Guesthouse, eine Runde schwimmen und schneide das Schildkröten-Video, dann breche ich langsam zum Flughafen auf, von wo aus ich mit einer Propellermaschine nach Praia fliege. Dort erwartet mich auf jeden Fall eine völlig andere Welt.

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Mit dem Zug gen Istanbul https://wanderlens.janisbrod.com/mit-dem-zug-gen-istanbul/ Mon, 08 Feb 2016 12:07:26 +0000 http://wanderlens.janisbrod.com/?p=452

Die Bilder in diesem Beitrag sind mit einer Leica M6 entstanden, deren Innenbelichtungsmesser – wie ich nachher erfahren musste – kurz vor der Reise kaputt gegangen ist. Deshalb sind fast alle schrecklich unterbelichtet und dieser Artikel enthält sehr viel weniger Fotos, als gedacht – nämlich diejenigen, auf denen man zumindest etwas erkennt. Farbfotos: Fuji Velvia 100. Schwarzweißfotos: Agfa Scala push auf 1600. Objektiv: Voigtländer Nokton 35mm 1.2.

Tag 1 – Start

Mit dem Zug einmal quer durch Osteuropa (mit Zwischenstopp in Belgrad) und dann in Istanbul mit Johanna, Berni und Laura zusammentreffen, um den Jahreswechsel zu zelebrieren – das ist der Plan. Der Zug ab Dresden hat schon starke Verspätung, irgendwas mit einer defekten Bremsanlage oder so. Die Bahnangestellten scheinen sich gern gegenseitig die Verantwortung zuzuschieben, denn als ich den Schaffner auf deutscher Seite frage, ob der Anschlusszug in Prag wartet, sagt dieser nur „das müssen Sie dann mit den Tschechen klären“ und hinter der Grenze wird mit einer Durchsage klargemacht, dass der Zug verspätet ist, weil er schon verspätet aus dem Ausland kam. Aha, danke. Somit habe ich dann einen kurzen Zwangsaufenthalt in Prag, der sich bei frühlingshaftem Wetter aber durchaus aushalten lässt. Auf der Weiterfahrt nach Budapest teile ich mein Abteil mit einer etwas anstrengenden jungen Dame, die der festen Überzeugung ist, dass sie in Indien mal einen wilden Gorilla im Haus hatte (es war definitiv ein Gorilla!) und mich fragt, ob die Kondensstreifen am Himmel Sternschnuppen seien – am helllichten Tag, wohlgemerkt.

In Budapest ist es neblig und kalt und alle Läden sind geschlossen. Ich verbringe deshalb meine zwei Stunden Wartezeit zum Großteil in einem montenegrinischen Restaurant und freue mich, dass ich nicht wie geplant vier Stunden in Budapest habe. Die Weiterfahrt erfolgt in einem extrem stickigen Liegewagen. Die Lüftung ist auf kalt eingestellt, aber es herrschen trotzdem etwa 25 Grad im Abteil. Nach der Grenzkontrolle kann ich meine beiden erst äußerst skeptischen Mitreisenden dann doch davon überzeugen, das Fenster einen Spalt aufzumachen und von da an ist es eine sehr erholsame Nacht mit frischer Luft dem beruhigenden Klacken der Gleise.

Tag 2 & 3 – Belgrad

Wir erreichen Belgrad um etwa 6:30 Uhr. Die Stadt ist schon in reger Bewegung. Über allem liegt ein leichter Nebel, aber mit farbenfrohem Sonnenaufgang und Vollmond. Ich schlendere durch den Festungspark Kalemegdan und durch die Altstadt, während es langsam hell wird und hole mir dann ein ziemlich gutes Frühstück mit ziemlich gutem Kaffee für ziemlich wenig Geld. Ich gehe zurück zum Bahnhof, um mir schon mal das Ticket für die Weiterfahrt zu kaufen, als gerade ein Zug mit Flüchtlingen ankommt, die zu einem zentralen Platz geleitet werden, wo sie an einem Rotes-Kreuz-Stand eine Tüte mit Lebensmitteln bekommen und auf ihre Weiterfahrt warten. Ich besorge mir ein Tagesticket für die öffentlichen Verkehrsmittel, welches so viel kostet wie in Dresden eine Einzelfahrt und fahre zur bekanntesten Sehenswürdigkeit von Belgrad, der Kirche des Heiligen Sava. Sie ist ziemlich eindrucksvoll und ich setze mir ein Foto in den Kopf, in dem die Kirche im Vordergrund und die ganze Stadt im Hintergrund ist – die nächste Stunde verbringe ich erfolglos damit, einen Ort zu suchen, von dem aus ich dieses Foto schießen kann und der einzige Ort, an dem das theoretisch möglich wäre (ein Hotel) möchte mich nicht in die oberen Etagen lassen, ohne dass ich vorher eine E-Mail an den Sicherheitsdienst schreibe. Ich fahre noch ein wenig mit Bus und Bahn durch die Stadt und wandere eine Weile durch die Vororte. Die öffentlichen Verkehrsmittel in Belgrad sind wahnsinnig unübersichtlich. Es gibt nirgendwo eine Karte des gesamten Netzes, nur an manchen Haltestellen ist ein kurzer Abschnitt einer Karte, auf denen man wenigstens erahnen kann, wo die Reise hingeht. In den meisten Fällen verfolge ich also auf dem Handy per GPS, wo ich gerade bin und sobald der Bus eine falsche Abbiegung nimmt, steige ich aus und versuche mein Glück mit einer anderen Linie.

Am zweiten Tag stehe ich wieder um sieben auf, wegen Licht und so. Es ist äußerst neblig. Ich hoffe erst, dass sich das schnell wieder legen wird, aber es bleibt den ganzen Tag so. Am Nachmittag wechsle ich die Donauseite und befinde mich in einer gigantischen Betonwüste – massive Plattenbauten wohin man sieht. Umso erstaunter bin ich, als ich den Stadtteil Semlin entdecke: Balkan-Dorfromantik mitten im Großstadtdschungel. Ein kleiner Teil ist sehr touristisch, mit einer Reihe von teuren Fischrestaurants, aber sobald man die ungeteerten Straßen ein paar Minuten weiter läuft, fühlt man sich absolut nicht mehr wie in einer Stadt, geschweige denn einer Hauptstadt. Abends gucke ich mir noch das Kneipenviertel Skadarska an, das eigentlich nur eine Straße und erstaunlich ruhig ist. Ich überbrücke die Wartezeit bis zu meinem Nachtzug in einem recht edlen, aber sehr bezahlbaren Restaurant (die serbische Küche ist okay, aber wird es nicht in meine Top 10 schaffen) und fahre dann weiter in Richtung Bulgarien.

Tag 4 – Sofia

Irgendwann zwischen vier und fünf Uhr morgens kommt es im Abteil nebenan zu einer äußerst lautstarken Diskussion über irgndwelche Dokumente (das ist das einzige, was ich verstehe) – es klingt so, als würde jemand nicht über die Grenze gelassen werden. Ich werde es nie rausfinden, weil ich irgendwann doch wieder einschlafe und pünktlich zum Sonnenaufgang wieder aufwache. Die hügelige Landschaft zwischen Serbien und Bulgarien wird in goldgelbes Licht getaucht und ein Stück hinter der Grenze sind die Wiesen und Bäume von Frost überzogen und glitzern in der Sonne. Ich halte meinen Kopf immer so lange aus dem Fenster bis er von der Kälte schmerzt, wärme mich kurz auf und wiederhole dann das Spiel.

Selbst trotz niedriger Erwartungen ist die Ankunft in Sofia ernüchternd. Es ist, als wäre ich in die tiefste Sowjetunion zurückgeworfen worden. Der Bahnhof  aus Beton und Stahl bildet eine optische Symbiose mit dem grauen Wetter; einige Typen wollen den „Info Guide“ spielen und Geld an mir verdienen – einer von ihnen ist besonders aufdringlich und besteht darauf, dass es sinnvoller ist, direkt mit dem Bus nach Istanbul zu fahren, da man mit dem Zug nur bis an die Grenze kommt und dann sowieso in den Bus umsteigen muss. Ich will ihm erst nicht glauben, da ich mir eigentlich eine Direkt-Zugverbindung rausgesucht hatte, aber die Frau am Schalter bestätigt mir, dass diese Verbindung nicht existiert. Trotzdem: Ich hab mir vorgenommen, alles mit dem Zug zu fahren – also fahre ich wenigstens alles mit dem Zug, was möglich ist. Das Kartenlesegerät am Schalter ist defekt und ich brauche eine gute Stunde, bis ich einen Automaten finde, der meine Karte akzeptiert ohne dass ich immense Summen abheben muss. Als ich dann endlich Bargeld in der Hand halte, kostet das Ticket auf einmal 58 Lew, obwohl es an der Info noch 57 waren. Ich sage, dass ich 57 zahle und das ist auch okay. Auf dem Ticket selbst steht dann 44 Lew. Das nenne ich mal eine transparente Preispolitik.

Auf den zweiten Blick ist Sofia nicht ganz so hässlich, wie es der erste Eindruck suggeriert. Schön ist trotzdem anders. Überall stehen sozialistische Denkmäler und das optische Highlight ist eine riesige Bergwand, auf die man durch die Fußgängerpassage blickt. Am Nachmittag kommen sogar vereinzelt Sonnenstrahlen durch den Nebel und malen helle Flecken in die Berge. Ich verbringe den Großteil des Tages damit, ein Fotogeschäft zu finden, welches eine passende Batterie für meine Kamera führt. Als ich am Abend wieder zum Bahnhof zurückkomme, stelle ich fest, dass auf meinem Ticket gar kein Bahnsteig steht. Mit erhöhtem Zeitdruck eile ich im Bahnhof von A nach B und jeder erklärt mir, dass ich da an einem anderen Schalter fragen muss, bis ich letztendlich wieder am ersten ankomme. Als ich etwas energischer nachhake, glaubt die Dame nun doch zu wissen, der Zug würde vom Bahnsteig 5 abfahren – und glaubt zum Glück richtig. Vor dem Zug steht ein Typ, der mir beim Einsteigen „Fuck Istanbul!“ hinterherruft und sich mit seinem Finger symbolisch die Kehle durchschneidet. Auf meinen vermutlich ziemlich entrüsteten Blick fügt er noch hinzu: „Forever deutsche Liberale“. Was auch immer.

Der Umstieg in den Bus an der Grenze gestaltet sich recht unspektakulär, die türkischen Grenzpolizisten sind extrem entspannt. Gegen sechs Uhr morgens erreiche ich dann Istanbul.

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Liegewagen

Liegewagen

Schaffner

Schaffner

Belgrader auf dem Weg zur Arbeit

Belgrader auf dem Weg zur Arbeit

Belgrad im Morgengrauen

Belgrad im Morgengrauen

Sozialistische Baukunst

Sozialistische Baukunst

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Wohnen mit Panorama

Wohnen mit Panorama

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Nebelpark

Nebelpark

Belgrad Hauptbahnhof

Belgrad Hauptbahnhof

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Und noch die Handybilder:

Balkanromantik. #serbia #belgrade #balkan #street #zemun

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#belgrade #danube #misty #boats #zemun

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Good morning Bulgaria! #train #balkan #mountains

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Ich bin dann mal weg. #railtrip #outnabout

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