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Dann geht es auf die Straße. Die vietnamesische Interpretation von Weihnachtsstimmung ist… anders. Es glitzert und blinkt an allen Ecken, die Einheimischen können sich mal so richtig zuziehen (am nächsten Tag haben sie ja frei), wir werden von allen Ecken mit Schneespray angesprüht und in den vielen Go-Go-Bars laufen altbekannte Weihnachtshits im Hardstyle-Remix. „Hello Sir, buy somesing?“, „Marihuana?“, „Merry Christmas!“ werden wir alle zwei Meter abwechselnd von Menschen mit Weihnachtsmannmützen angesprochen. Wir nehmen ein indisches Festessen zu uns, suchen dann nach dem günstigen Bia Hoi, finden aber nur Flaschenbier für 40 Cent (Wucher!). Viel Stimmung ist nicht, wir sind alle müde und haben volle Bäuche.
Am 25. Dezember ist von der Weihnachtsstimmung nur noch das Lametta an den Stromleitungen übrig und ich ärgere mich, am Vorabend keine Fotos gemacht zu haben. Zum Frühstück finden wir einen Stand, der Banh Hoi verkauft, was für Johanna und mich ein letzter großer Glücksmoment ist, da wir seit zwei Monaten (als wir es einmal in Siem Reap gegessen haben) auf der Suche nach diesem Gericht sind. Jeder von uns braucht noch Mitbringsel, Weihnachtsgeschenke, wie auch immer man es nennen mag, deshalb entwickelt sich der erste Weihnachtsfeiertag zu einer großen Einkaufstour. Die Auswahl ist im Vergleich zu Hanoi und Hoi An etwas ernüchternd, aber am Ende des Tages hat jeder in etwa das, was er noch brauchte. Die letzte Nacht wird mit einigen Bieren begossen, am nächsten Vormittag geht es noch zur Jade Emperor Pagode (um wenigstens eine der Sehenswürdigkeiten abzuhaken) und dann wartet auch schon der Shuttle Service zum Flughafen. Dreißig Stunden später und 37 Grad kälter – zurück in Dresden. Keine Mopeds, keine Hupen, keine Straßenverkäufer. Es ist ein seltsames Gefühl, aber obwohl ich auf der einen Seite am liebsten mindestens 300 Tage im Jahr auf Reisen wäre, ist es auf der anderen Seite doch immer auch schön, wieder nach Hause zu kommen.
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