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<\/a><\/p>\nWir wollen von Montenegro aus \u00fcbers Wasser nach Italien, um dort noch kurz das Dolce Vita zu genie\u00dfen und eine andere Strecke nach Berlin zur\u00fcckzufahren, als wir gekommen sind. Schon bei der Ankunft am Busbahnhof in Kotor ist zu erkennen, dass es hier etwas weniger strukturiert abl\u00e4uft als anderswo in Europa. Es gibt keine Anzeigetafel oder sonstige Information, nur einen extrem entnervten Koordinator, der mit den Busfahrern telefoniert und die eingefahrenen Busse ausruft. Er wei\u00df \u00fcber Unseren auch nur, dass er Versp\u00e4tung hat, aber eine Zeitangabe gibt es nicht. Es werden anderthalb Stunden, was uns etwas nerv\u00f6s werden l\u00e4sst, aber nach meiner Rechnung haben wir immer noch zwei Stunden Puffer in Dubrovnik, bis unsere F\u00e4hre abf\u00e4hrt – und Google Maps rechnet den Stau an der Grenze ja schon ein, au\u00dferdem ist der Busbahnhof f\u00fcnf Gehminuten vom F\u00e4hrhafen entfernt. Sollte also alles klappen. Da haben wir die EU-Au\u00dfengrenze aber m\u00e4chtig untersch\u00e4tzt.<\/p>\n
Es gibt genau eine Busspur und vor uns sind drei Busse in der Schlange. Der erste ist bei unserer Ankunft schon in der Kontrolle, aber steht trotzdem noch 45 Minuten auf der Stelle. Wir sehen unsere Chancen zunehmend schwinden, heute noch auf die F\u00e4hre zu kommen, und am n\u00e4chsten Tag f\u00e4hrt auch keine. Mietwagen und Unterkunft sind gebucht, ebenso der Zug von Bari zur\u00fcck nach Deutschland. Es w\u00e4re ein mittelschweres finanzielles Desaster und w\u00fcrde zudem bedeuten, dass wir die letzten Tage unserer Reise in St\u00e4dten statt im sch\u00f6nen Gargano Nationalpark verbringen m\u00fcssten. Als einer der Busse vor uns ohne gro\u00dfe Kontrolle durchkommt, sch\u00f6pfen wir wieder Hoffnung. Nach der Grenzkontrolle, bei der ich mich zu allem \u00dcberfluss auch noch als Einziger einer Spezialkontrolle auf illegale Substanzen unterziehen lassen muss, ist abzusehen, dass wir ziemlich\u00a0genau\u00a022 Uhr (also exakt zur Abfahrt unserer F\u00e4hre)\u00a0 in Dubrovnik ankommen werden, deshalb setzen wir jetzt alle Hebel in Bewegung: Ich telefoniere, nachdem ich drei mal an unterschiedliche Nummern weitergeleitet werde, mit der F\u00e4hrgesellschaft und uns wird Mut gemacht, dass wir es f\u00fcnf Minuten sp\u00e4ter auch noch aufs Schiff schaffen. Die Frau am Telefon checkt uns schon ein, damit wir sp\u00e4ter nur noch unseren Pass vorzeigen m\u00fcssen. Dann kommuniziere ich etwas umst\u00e4ndlich \u00fcber den Google-\u00dcbersetzer mit dem etwa zw\u00f6lfj\u00e4hrigen kroatischen Sohn des Busfahrers, der uns ausnahmsweise schon w\u00e4hrend der Fahrt die Gep\u00e4ckklappe \u00f6ffnet, damit wir unsere Rucks\u00e4cke schon aufsetzen und am Busbahnhof direkt losrennen k\u00f6nnen.<\/p>\n
Am F\u00e4hrhafen finden wir nicht gleich den richtigen Eingang und machen uns deshalb durch den Zaun bemerkbar. Jeder random vorbeilaufende Mitarbeiter wei\u00df anscheinend schon \u00fcber uns Bescheid (\u201eMaria and James?\u201c). Uns wird noch ein bisschen unn\u00f6tiger Druck gemacht (\u201eLast Car! Run!\u201c) weshalb wir mit unseren jeweils 20kg auf dem R\u00fccken zum Schiff sprinten, welches danach noch gut eine Dreiviertelstunde im Hafen steht. Auf den Schreck g\u00f6nnen wir uns erst mal ein kaltes Bier an der Captain\u2019s Bar mit Raggaeton und Discobeleuchtung, freuen uns unseres Lebens und er\u00f6ffnen dann ein gem\u00fctliches Isomattenlager auf dem Teppichboden.<\/p>\n
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