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\"Janis<\/a><\/p>\n

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Hinweis: Alle\u00a0Fotos in diesem Post sind von Camelicon Photography<\/a>, da meine Kamera mit bewegten Bildern besch\u00e4ftigt war.<\/em><\/p>\n<\/blockquote>\n

F\u00fcr viele Kurzurlauber (Kurzurlaub in Island, was f\u00fcr eine absurde Idee!) ist die S\u00fcdk\u00fcste der einzige Eindruck von Island. F\u00fcr uns war es der einzige Eindruck in Farbe. Nach \u00fcber einer Woche\u00a0mit wei\u00dfen Bergen, wei\u00dfen Stra\u00dfen, wei\u00dfem Himmel und zwischenzeitlich einem wei\u00dfen H\u00fcgel anstelle unseres Autos war die Landschaft im S\u00fcden also in unseren Augen vermutlich noch sch\u00f6ner, als sie sowieso schon ist. Und das will einiges hei\u00dfen.\u00a0<\/span><\/p>\n

Aber noch mal von vorn. Nachdem wir drei Tage in unserem \u201eSommerhaus\u201c im hohen Norden eingeschneit waren<\/a>, wagen wir mit dem teuren Handyinternet einen Blick auf die Wettervorhersage und beschlie\u00dfen, dass wir schnellstm\u00f6glich wieder in den S\u00fcden des Landes aufbrechen m\u00fcssen. Gesagt getan, ein kleiner Zwischenstopp am M\u00fdvatn (das musste einfach sein) und ein Weiterer in K\u00f3pavogur bei unseren netten Gastgebern wird noch eingelegt, dann geht es auf nach V\u00edk. Auf dem Weg dorthin einige Fotopausen, bei denen es uns allerdings der b\u00f6sartige Spr\u00fchregen ein Wenig schwer macht. An den Seljalandsfoss haben es trotz des Wetters au\u00dfer uns noch etwa 40 Japaner in bunten Regenanz\u00fcgen geschafft. Ein ziemlich eindrucksvoller Wasserfall, den man auch von hinten begutachten kann.<\/span><\/p>\n

Tag 1 – V\u00edk<\/b><\/span><\/p>\n

Ankunft in V\u00edk ist am fr\u00fchen Nachmittag und man sieht nicht sonderlich viel – die Milliarden von winzigen Tr\u00f6pfchen in der Luft wirken wie dichter Nebel. Zuerst m\u00fcssen wir uns eine Unterkunft suchen, da die Couchsurfing-Gemeinde in V\u00edk bei unserer Recherche ein Wenig zu W\u00fcnschen \u00fcbrig lie\u00df. Bei genauerer Betrachtung des Orts ist das auch kein Wunder – er hat weniger als 300 Einwohner. Das Hostel, welches in meinem Reisef\u00fchrer als Low-Budget-Unterkunft empfohlen wird, kostet knappe 30\u20ac f\u00fcr eine Nacht im Schlafsaal. Wir sehen uns also weiter um, ohne gro\u00dfe Hoffnung, da die Auswahl in so einem winzigen Ort ja nicht riesig sein kann und Island ja insgesamt auch nicht gerade f\u00fcr seine g\u00fcnstigen Preise bekannt ist. Wir finden allerdings das \u00c1rsalir Gistih\u00fas, welches direkt am Fu\u00dfe des Berges gelegen ist, auf dem wir am n\u00e4chsten Tag unsere Wanderung starten wollen. Der einzige Ansprechpartner ist ein Mann in seinen fr\u00fchen F\u00fcnfzigern, der Reparaturen an dem Haus vornimmt. Er wirkt nicht gerade auf G\u00e4ste vorbereitet und ist kein Mann gro\u00dfer Worte. Nach einigen ratlosen Blicken beiderseits ruft er die Besitzerin des Hauses an und wir k\u00f6nnen zwei N\u00e4chte f\u00fcr jeweils 15\u20ac aushandeln. Wir bekommen zwei Zweibettzimmer mit Teppichboden und 60er-Jahre-Einrichtung in Perfektion. Im Erdgeschoss ist ein wundersch\u00f6n vollgeramschter Gemeinschaftsraum mit Gitarre und eine K\u00fcche, die wir uns mit dem Herrn teilen, der w\u00e4hrend der Bauarbeiten hier wohnt. In der Sp\u00fcle steht ein halb voller Topf Haferbrei vom Fr\u00fchst\u00fcck und auf dem Fensterbrett eine Packung Vitamin D.<\/span><\/p>\n

Wir sehen uns den restlichen Tag im Ort um, da unser urspr\u00fcnglicher Plan, noch eine kleine Wanderung zur\u00fcckzulegen, durch das au\u00dferordentlich ungem\u00fctliche Wetter durchkreuzt wurde. Es ist ein seltsames Fleckchen Erde, dieses V\u00edk, mit einem einsamen und kalten Charme. An manchen Ecken k\u00f6nnte man meinen, man befinde sich in der Sowjetunion. \u00dcberall stehen Autowracks, in einem davon liegt eine volle Schrotpatrone. Ein leerer Fu\u00dfballplatz, dessen Flutlichter im Nebel verschwinden und der menschenleere pechschwarze Strand runden das Bild ab. Wir kaufen Lebensmittel ein und g\u00f6nnen uns sogar noch eine Flasche Wein im staatlich gepr\u00fcften Alkohol-Fachgesch\u00e4ft, dessen \u00d6ffnungszeiten von 17 bis 18 Uhr sind.<\/span><\/p>\n

\"Am

Am einsamen Strand von V\u00edk<\/p><\/div>\n

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Tag 2 – Reynisdrangar und Flugzeugwrack<\/b><\/span><\/p>\n

Am n\u00e4chsten Tag kann man wieder weiter als 50 Meter sehen. Wir starten gegen 8 Uhr morgens auf dem Wanderweg vor unserem Haus, in der Hoffnung, einige Papageientaucher zu sehen. Wie sich allerdings sp\u00e4ter herausstellt, \u00fcberwintern diese in w\u00e4rmeren Gefilden und kommen erst im Mai nach Island zur\u00fcck. Es geht gleich ziemlich steil bergauf und schon nach 10-15 Minuten bekommt man einen ersten Blick auf die beeindruckende Steilk\u00fcste und die kuriosen Felsformationen, die davor aus dem Meer ragen (die Isl\u00e4nder sind fest davon \u00fcberzeugt, dass es sich hierbei um Trolle handelt). Begleitet wird diese Aussicht von dem Ger\u00e4usch tausender M\u00f6wen, die in L\u00f6chern in der Klippe hausen. Es geht weiter bergauf, bis wir auf eine flachen Wiese kommen, die von hier aus bis ans Meer f\u00fchrt. Vorn angekommen f\u00fchlen wir uns, als h\u00e4tten wir das Ende der Welt erreicht. Vor unseren F\u00fc\u00dfen geht es gef\u00fchlte 100 Meter steil nach unten und bis auf einige schwarze Felsen, die in kurzer Entfernung aus dem Wasser ragen, ist vor uns nichts mehr. Das dunkelgraue Meer geht in einigen Kilometern Entfernung einfach in den hellgrauen Horizont \u00fcber und Schiffe sind auch keine in Sicht. Wir machen Rast, essen etwas und k\u00f6nnen uns nicht so richtig sattsehen an dieser postapokalyptischen Landschaft und den hohen Wellen, die sich unter uns an den Felsen brechen. Au\u00dferdem haben wir ja immer noch Hoffnung, Islands Maskottchen zu ersp\u00e4hen. Als wir merken, dass die V\u00f6gel im Gegensatz zu uns wissen, wann in Island angenehmeres Wetter herrscht, gehen wir weiter. Die Klippe, auf der wir uns befinden, ist nicht sonderlich breit und wir steigen auf der anderen Seite wieder herunter. Dort gehen wir wieder einmal an abgewrackten Baumaschinen auf vertrockneten Wiesen und einigen sehr authentischen kleinen H\u00e4usern vorbei, bis wir schlie\u00dflich an einem breiten schwarzen Sandstrand ankommen.<\/span><\/p>\n

Bis zu diesem Zeitpunkt hatten wir die Umgebung komplett f\u00fcr uns (der Nebensaison sei Dank), aber das \u00e4ndert sich nun schlagartig. P\u00fcnktlich drei Minuten nach unserer Ankunft fahren zwei Reisebusse vor, die jeweils eine Ladung japanische Touristen und mit ihnen ein komplettes Kameramuseum auf dem Strand aussch\u00fctten. Da gibt es den \u00e4lteren Herrn, der die Landschaft nacheinander mit einer Hasselblad, einer Leica Monochrom und einer Linhof Gro\u00dfformatkamera festh\u00e4lt, die Drohne, die bei einer unsanften Landung einen Rotor einb\u00fc\u00dft und viele nagelneue Vollformatkameras mit kiloschweren Zoomobjektiven, die links und rechts an ihren Besitzern h\u00e4ngen, w\u00e4hrend diese ihr Tablet zum fotografieren bevorzugen. Es ist eine seltsame Szenerie. Wir gehen am Strand entlang, beobachten die quietschbunte Menschenmasse, machen Fotos und Videos und irgendwann kommt dann die j\u00e4he Erkenntnis, dass die isl\u00e4ndische Natur einfach unberechenbar ist. Ich bin der erste, der von einer kalten Welle erwischt wird, Carl trifft es kurz sp\u00e4ter. Man glaubt sich auf die Grenzen im Sand verlassen zu k\u00f6nnen und darauf, dass die n\u00e4chsten 50 Wellen genauso weit rollen wie die vorherigen 50. Aber irgendwann kommt einfach eine, die g\u00e4nzlich aus der Reihe tanzt. Man sieht sie schon kommen, packt schnell sein Stativ und rennt los, aber der Strand ist so flach, dass so eine gr\u00f6\u00dfere Welle schnell mal einen Unterschied von 20 bis 30 Metern macht. Leider haben wir auch, offensichtlich im Gegensatz zu jedem anderen Menschen an diesem Strand, keine Kopf-bis-Fu\u00df-Gummikleidung an und ich muss vermutlich nicht erw\u00e4hnen, dass vollgesaugte Volllederstiefel und eine nasse Hose bis zu den Knien bei windigen 5\u00b0C einem ziemlich die Stimmung versauen k\u00f6nnen. Nach einer kurzen Umplanung beschlie\u00dfen wir, dass Carl, Stefan und ich uns auf den Weg zur\u00fcck zum G\u00e4stehaus machen, w\u00e4hrend Berni noch ein Wenig den Strand weiterl\u00e4uft. Der Plan ist, dass wir uns kurz aufw\u00e4rmen, umziehen und dann mit dem Auto dorthin kommen, wo immer Berni bis dahin angekommen ist. Wir schaffen es nach einigen Anl\u00e4ufen mit einem netten amerikanischen P\u00e4rchen nach V\u00edk zu trampen und ziehen uns wieder trockene Kleidung an. Berni ist in der Zwischenzeit einmal den Strand zwei Kilometer gen Westen und dann zwei Kilometer wieder zur\u00fcckgelaufen, weil ihm der Weg durch Wasser in Kombination mit un\u00fcberwindbaren Felsen versperrt wurde. Wir holen ihn also dort ab, wo sich vorher unsere Wege getrennt haben und fahren einige Kilometer weiter zu einer felsigen Stelle, wo das Meer in seiner vollen Pracht und mit ordentlich Schmackes gegen das schwarze Lavagestein prescht. Ich k\u00f6nnte stundenlang dort sitzen und einfach nur den Wellen zusehen. Eine Stunde lang machen wir auch genau das. Dann geht es weiter, denn da gibt es ja noch was zu sehen.<\/p>\n

Am 21. November 1973 ist n\u00e4mlich eine Douglas C117-D der US Navy hier notgelandet und liegt seitdem einfach im Sand herum. Klingt komisch, ist aber so. Grund daf\u00fcr ist, dass die Navy wohl keine Lust hatte, die Maschine zu bergen und sie genau auf der Grenze zweier Grundst\u00fccke liegt, weshalb sich die beiden Landbesitzer nicht darauf einigen konnten, wem sie nun geh\u00f6rt. So ist die Legende, wer wei\u00df, wie viel davon nun tats\u00e4chlich stimmt. Fakt ist jedenfalls, dass hier eine wunderbare Endzeitfilm-Atmosph\u00e4re herrscht und es eine wunderbare Gelegenheit f\u00fcr jeden ist, der sich beim Besuch eines Luftfahrt-Museums als Kind ge\u00e4rgert hat, dass man nicht auf den Flugzeugen herumturnen kann. Wir haben uns vorher die Koordinaten (63\u00b027\u201934.3\u2033N 19\u00b021\u201952.6\u2033W) aufgeschrieben und halten nun dort am Stra\u00dfenrand, von wo es theoretisch der k\u00fcrzeste Fu\u00dfweg bis dorthin sein m\u00fcsste. Wir gehen wieder mal durch eine Landschaft aus tiefschwarzem Sand. Aber alles, was nicht wei\u00df ist, ist uns sehr willkommen – und schwarz ist ja schlie\u00dflich am allerwenigsten wei\u00df. Darum sind wir hochzufrieden. Auf dem Weg sind in der unendlichen schwarzen W\u00fcste immer mal wieder St\u00f6cke zu finden, die aussehen wie Treibholz. Nur dass es zum Meer noch mindestens zwei Kilometer sind. Auf halber Strecke macht uns ein Bach, der nicht bei Google Maps eingezeichnet ist, einen Strich durch die Rechnung. Wir gehen eine Weile an dem Bach entlang und finden eine Stelle, an der man gerade so auf eine kleine Insel und von der Insel gerade so auf das andere Ufer springen kann – mit viel Anlauf und gutem Willen. Wir haben das Flugzeug in der halben Stunde, die wir dort verbringen, ganz f\u00fcr uns, was die ganze Sache noch skurriler macht. Aber ich denke, Bilder sprechen an dieser Stelle mehr als Worte . Auf unserem R\u00fcckweg zum Auto geht gerade die Sonne unter und einer der eindrucksvollsten Tage meines bisherigen Lebens (jaaa Entschuldigung, aber es ist so) geht zu Ende.<\/span><\/p>\n

\"\u00dcberhang\"

\u00dcberhang<\/p><\/div>\n

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\"Am

Am Ende der Welt<\/p><\/div>\n

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\"Skurrile

Skurrile Formationen aus Lavagestein<\/p><\/div>\n

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\"Wanderung\"

Wanderung<\/p><\/div>\n

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\"Flugzeugwrack\"

Flugzeugwrack<\/p><\/div>\n

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Tag 3 – Sonne!<\/b><\/span><\/p>\n

Der Tag beginnt f\u00fcr mich halb Vier morgens, in der Hoffnung auf Nordlichter. Am Abend zuvor haben sich n\u00e4mlich die Wolken gel\u00fcftet und ich habe mir voller Vorfreude einen Wecker gestellt. Beim Blick aus dem Fenster ist nichts zu sehen, die anderen legen sich wieder ins Bett, aber ich will irgendwie einfach nicht umsonst aufgestanden sein, wenigstens ein paar Stern-Zeitraffer. Ich packe also meinen Kamerarucksack, eine Taschenlampe, meinen iPod, den Autoschl\u00fcssel und alle warmen Sachen die ich finden kann (inklusive Bernis Lammfellstiefeln – die haben mir das Leben gerettet!) und fahre etwa zwei Kilometer aus der \u201eStadt\u201c heraus. Dort finde ich einen H\u00fcgel, der mir f\u00fcr mein Vorhaben geeignet scheint – soweit ich das in der Dunkelheit erkennen kann. Ich fahre rechts ran, packe meine Taschenlampe aus und klettere ein wenig. Nachdem ich meine Kamera f\u00fcr die erste Zeitraffer-Einstellung aufgebaut habe, muss ich feststellen, dass mein iPod den vor\u00fcbergehenden K\u00e4ltetod gestorben ist. Er ist schon ein alter Herr und macht das \u00f6fter. Also keine Musik. Mein Handy bringt mich mit letzter Akkukraft noch \u00fcber die ersten 30-40 Minuten, dann sind es nur noch die Natur und ich. Es dauert nicht lange bis zu den ersten Anzeichen der D\u00e4mmerung, was mir zwar in den Aufnahmen vom Nachthimmel einen Strich durch die Rechnung macht, aber einen baldigen Sonnenaufgang verspricht. Allerdings sind Sonnenauf- und unterg\u00e4nge in Island aufgrund der Entfernung vom \u00c4quator ein schleichender Prozess. Sehr schleichend. Ich sitze insgesamt viereinhalb Stunden auf meinem H\u00fcgel und entwickle in dieser Zeit ohne Musik oder andere Ablenkung eine \u00e4u\u00dferst innige Beziehung zu ihm. Wenn ich irgendwann wieder hier herkomme, wird es ein freudiges Wiedersehen. Je heller es wird, desto mehr zeigt sich die Umgebung – direkt vor mir liegt ein Tal mit einem kleinen Bach, etwas weiter entfernt schneebedeckte Berge. Mitten im Sonnenaufgang stelle ich fest, dass der Kamera-Akku fast leer ist und ich muss so schnell wie m\u00f6glich noch einmal zur\u00fcck zum G\u00e4stehaus fahren, um den Ersatzakku zu holen. Meine Kamera lasse ich auf dem H\u00fcgel vor sich hin klicken, die Aufnahme ist zu sch\u00f6n, um sie zu unterbrechen. Island ist statistisch gesehen eines der sichersten L\u00e4nder der Welt und in der Zeit, die ich bisher da sa\u00df, sind zwei Autos vorbeigekommen. Als ich zur\u00fcckkomme, ist der H\u00fcgel schon in Sonnenlicht gekleidet, ich wechsle den Akku, mache noch eine lange Aufnahme und lege mich derweil in die Sonne. Das Licht ist richtig warm auf der Haut – ein Gef\u00fchl, das ich in den zwei Wochen hier noch kein einziges Mal hatte.<\/span><\/p>\n

Ich komme p\u00fcnktlich zum Fr\u00fchst\u00fcck wieder zu den Anderen, es wird gerade Haferbrei gekocht (ein Fr\u00fchst\u00fcck, das man in einem Land mit so teuren Lebensmittel zu sch\u00e4tzen lernt). Wir brechen nicht zu sp\u00e4t auf, weil wir noch eine ziemliche Strecke vor uns haben: Einmal zum J\u00f6kuls\u00e1rl\u00f3n und dann wieder in die entgegengesetzte Richtung nach Reykjav\u00edk, mit vermutlich vielen Fotopausen. Etwas unsinnige Strecke, aber wir konnten leider nicht die Ringstra\u00dfe komplett einmal um die Insel fahren, weil sie im Osten immer wieder von Lawinen \u00fcbersch\u00fcttet worden ist. Nun ja, wir konnten gar nicht ahnen, wie viele Fotopausen wir tats\u00e4chlich machen w\u00fcrden. Wie gesagt, die S\u00fcdk\u00fcste ist wirklich, wirklich sch\u00f6n – und das dann noch in Kombination mit Sonnenschein und Farben, Manometer! Fast zu viel auf einmal. Ich habe trotz der kurzen Nacht keine Probleme, mich wach zu halten. \u00dcber den Gletschern braut sich doch wieder so einiges zusammen und bis zum J\u00f6kuls\u00e1rl\u00f3n ist es dann auch vorbei mit der Sonne. F\u00fcr die Island-Neulinge: Der J\u00f6kuls\u00e1rl\u00f3n ist ein Gletschersee mit vielen kleinen Eisbergen und -schollen darin, in dem auch einige Robben planschen. Hier muss mal irgendein James-Bond-Film gedreht worden sein oder so – wie auch immer, jedenfalls ist es wieder einmal ein surreales St\u00fcck Landschaft. Und wieder einmal sind wir froh, nicht im Sommer hier zu sein – sonst w\u00e4re n\u00e4mlich nur halb so viel Eis im See.<\/span><\/p>\n

Nun geht es wieder gen Westen, insgesamt \u00fcber 370km. Ein Stopp wird (zum Gl\u00fcck) noch am Sk\u00f3gafoss eingelegt, dem sch\u00f6nsten Wasserfall von allen. Klassisch elegant, wie man sich so einen echten Wasserfall eben vorstellt. 25 Meter breit, 60 Meter hoch. Davor und rundherum alles bemoost und \u00fcberall nisten M\u00f6wen. Weiter geht\u2019s. Wir h\u00f6ren ein Livealbum von Funny van Dannen und es dauert nicht lange, bis mich der Schlaf endg\u00fcltig einholt. Ich wache nur noch ein paar mal auf, wenn wir anhalten.<\/span><\/p>\n

\"Einsame

Einsame Farm<\/p><\/div>\n

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\"Robben

Robben im Gletschersee<\/p><\/div>\n

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\"Sk\u00f3gafoss\"

Sk\u00f3gafoss<\/p><\/div>\n

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\"Unser

Unser treuer Gef\u00e4hrte<\/p><\/div>\n

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Und zum Abschluss hier noch mal mein Video der gesamten Reise:<\/strong><\/p>\n<\/blockquote>\n