Wer billig fliegt, hat Zwangsaufenthalt. Zumindest oft. Ich habe auf meinem Flug nach Nepal gleich einen von 18 Stunden – und das auch noch in Dubai. Ich komme gegen Mitternacht an und es herrschen wunderbar angenehme Temperaturen von 22 Grad. Ich habe vorher geklärt, dass ich den Flughafen verlassen kann und mir für 32€ ein Bett im Schlafsaal des „UAE Youth Hostel“ gebucht. Der große Vorteil an dieser Unterkunft liegt darin, dass sie etwa 20 Gehminuten vom Flughafen entfernt ist – ich weiß nicht, ob ich jemals schon zu Fuß vom Flughafen losgezogen bin. Der Nachteil ist, dass sie ziemlich grauenhaft ist – dreckig und heruntergewirtschaftet – da haben wir in Kambodscha für zwei Dollar pro Nacht luxuriöser geschlafen. Ein Zimmergenosse schnarcht voller Imbrunst und ich schlafe nicht sonderlich gut, dafür gibt es ganz okayes Frühstück.
Ich kaufe mir ein Tagesticket für Bus & Bahn (erstaunlich günstig!) und beginne dank Fehlinformation eine Odyssey durch den Stadtteil Deira. Ich komme an irgendeinem Busbahnhof an und ein Busfahrer führt mich zu seinem Bus, der nach Jumeira fährt – dem Teil mit den ganzen Hochhäusern. Ich muss wie der letzte Vollidiot aussehen – mit Kamera um den Hals und nach „City Center“ und „Beach“ fragend. Irgendwann komme ich dann am Burj Khalifa an, dem höchsten Gebäude der Welt. Um da nah ranzukommen, muss man (wer hätte das gedacht?) durch eine Shopping Mall. Die zwei Gründe, weshalb die Leute nach Dubai reisen: Shopping und Luxushotels. Oder kann mich jemand eines besseren belehren? Na wie dem auch sei. Ich sehe mir das Gebäude kurz an, laufe dann durch weitere Shopping Malls und an unzähligen Baustellen vorbei, bis ich an eine gefühlt fünfzehnspurige Straße komme, die ich nicht überqueren kann. Ich nehme mir also ein Taxi zum Jumeira Open Beach, wo auch eine Baustelle wütet. Aber daneben ist doch noch ein sehr angenehm leerer Strand und ich gehe baden. Vermutlich hocken alle anderen lieber an den Privatstränden ihrer Hotels. Als ich mich wieder in die U-Bahn Richtung Flughafen setze, bin ich dann auch recht froh, dass ich in dieser Stadt nicht mehr Zeit verbringen muss.