4:30 Uhr raus aus den Federn, denn 5:55 Uhr fährt der Dritte-Klasse-Zug von Bangkok nach Aranyaprathet. Gepackt war schon alles, also müssen wir uns nur noch schnell sammeln, auschecken und mit dem Taxi zum Bahnhof Hua Lumphong fahren. Als auch der dritte Fahrer nicht das Taximeter anmachen, sondern nur mit Festpreis fahren wollte, willigen wir ein. 100 Baht statt ungefähr 60 – sind ja nur 10 Baht mehr pro Person. Vielleicht ist das so früh am Morgen bzw. mit so viel Gepäck ja normal. Vermutlich aber eher nur eine weitere Masche, weil die Fahrer wissen, dass man es eilig hat, wenn man zum Bahnhof will. Am Bahnhof angekommen dann gleich zum Ticketschalter, an dem zum Glück kaum eine Schlange ist. Das Ganze kostet uns 48 Baht (1,20€) pro Person für eine Strecke von etwa 250 Kilometer – so könnte es doch immer sein! Wir sind also früher mit allem fertig als gedacht, können 5:25 Uhr schon in den Zug einsteigen und uns vier der raren Sitzplätze sichern. Zum Glück, denn wie sich herausstellt, braucht der Zug sage und schreibe siebeneinhalb Stunden für die Strecke.
Wir sind im vordersten Waggon, von dem die vordere Hälfte für Mönche und Behinderte reserviert ist, worauf ein Mann mit Down-Syndrom auch immer wieder einige Touristengruppen hinweisen muss, die sehr zielsicher und selbstbewusst an dem Schild mitten im Wagen vorbeisehen. Aber zwischenzeitlich wird es auch mal so rappelvoll, dass diese Regelung ein Wenig aufgelockert wird und während der gesamten Fahrt werden die Viererplätze zu Sechsern gemacht. Immer wieder kommen Verkäufer mit kleinen kalten Mahlzeiten und kalten Getränken durch den Zug gelaufen, die nicht mehr als auf der Straße in Bangkok kosten. Keine kulinarischen Highlights, aber gut gegen den groben Hunger. Alles in Allem eine sehr angenehme Abwechslung zu den Touristenreisebussen.
Fotostrecke mit der Sony A7s im Silent Shutter Mode, Canon FD 50mm 1.4, überwiegend Offenblende.