…im Herbst ist sie doch am schönsten. Deshalb nehme ich mir zwei Tage frei und gehe von Sonntag bis Dienstag wandern. Die ersten Stunden mit Johanna, dann alleine, dann stößt Anton dazu. Dazwischen suche ich am ersten Abend die Bussardboofe im Dunkeln und finde sie nicht, deshalb steige ich den ganzen Weg wieder ab nach Schmilka und komme stattdessen in der „Quacke“ unter. Es ist sehr gemütlich da und letztendlich wohl die bessere Option als alleine zu boofen. Am nächsten Morgen tut mir alles weh, mein Rucksack ist mit dem großen Stativ und den Objektiven nicht das allerbeste Wandergepäck. Halb sechs steige ich den Weg zur heiligen Stiege wieder hoch und beobachte durch drei Augen den vernebelten Sonnenaufgang. Sehr schön.
Nach drei Stunden, in denen ich keiner Menschenseele begegnet bin, geht mein Weg weiter über den Carolafelsen zum Lichtenhainer Wasserfall. Der Weg ist in diesem Fall das Ziel, denn der Wasserfall selbst ist mit Sicherheit einer der langweiligsten Orte der Sächsischen Schweiz. Da ich mich über die App Komoot navigieren lasse, komme ich aber über Wege, die sicherlich auf den wenigsten Wanderkarten eingezeichnet sind. Das hat den Vorteil, dass man stets alleine in recht unberührten Gegenden unterwegs ist und den Nachteil, dass man sich durch Gestrüpp und viel zu enge Felsspalten kämpfen muss. Am Lichtenhainer Wasserfall esse ich erst mal ein überteuertes Hirschgulasch und treffe mich mit Anton, der mit dem Auto aus Dresden kommt. Wir fahren ein Stück weiter gen Osten, nach Hinterhermsdorf. Dort laufen wir südlich durch ein malerisches Tal, wieder einmal auf kaum existenten Wegen, nach einer vagen Wegbeschreibung zu einer Boofe, die wir ebenfalls nicht finden. Aber dafür eine andere, die zwar winzig klein aber recht gemütlich ist. Am nächsten Morgen gibt es weder Nebel noch einen Sonnenaufgang, deshalb schlafen wir dann doch aus. Danach wandern wir noch eine Runde durch die Wolfsschlucht, dann durchs Kirnitzschtal, fahren nach Tschechien zum Essen und danach völlig fertig nach Hause.