Eine kurze Zusammenfassung unserer dreimonatigen Reise in bewegten Bildern. Bitte in Vollbild und HD ansehen.

Etwas mehr als ein Jahr nachdem wir in fernöstliche Gefilde aufgebrochen sind, versuche ich mich nun an einem kurzen Fazit. Es war definitiv eine eindrucksvolle Zeit, auch wenn einige unserer (meiner) Erwartungen nicht ganz erfüllt wurden und es durchaus auch andere Seiten dieser Region gibt als die, die ich in meiner Kurzdokumentation zeige. 

All diese Länder sind wahnsinnig reich an Kultur, beeindruckenden Bauwerken und unbeschreiblich schöner Natur. Aber der Massentourismus zeigt seine Spuren nicht nur auf den Inseln Südthailands, sondern inzwischen auch in den vergleichsweise unberührten Regionen wie dem Norden von Laos. Nicht zuletzt ist unsere ständige Konfrontation mit dieser Tatsache unserer Art zu Reisen zu verdanken, nämlich mit dem Bus. Um ein Moped zu kaufen, fehlte uns der Mut und die Erfahrung, für ein Auto das Geld. So fuhren wir also immer zwischen denselben Orten von A nach B wie all die Party- und Luxustouristen, von denen wir uns so gut es ging distanzieren wollten. Da sind diejenigen, die sich freuen, dass sie sich endlich mal so richtig daneben benehmen können, von einem Exzess zum nächsten fahren, ihr wunderbar billiges Zimmer verwüsten und die Affen mit Cola füttern und diejenigen, die für drei Tage in ihr 6-Sterne-Hotel bei Siem Reap fliegen (welches zum Glück gut abgetrennt von all dem Elend ringsherum ist), damit sie endlich mal ein Selfie vor Angkor Wat machen können.

Natürlich kann man dem auch entfliehen. Wir haben uns von Zeit zu Zeit Mopeds oder Fahrräder geliehen und es ist teilweise erstaunlich, wie kurz man fahren muss, um den Banana Pancake Trail zumindest gefühlt zu verlassen. Und selbst in weltberühmten Kultur- und Naturgütern wie der Tempelanlage von Angkor oder der Ha-Long-Bucht kann man Orte finden, an denen man ganz für sich ist oder ihn sich nur mit Einheimischen teilt, die ihrer täglichen Arbeit nachgehen. Auch Homestays in Bilderbuchdörfern ein Stück außerhalb sind eine gute Option, das „echte“ Land zu sehen. Wenn ich aber noch einmal eine längere Tour durch Asien machen sollte, dann definitiv mit einem eigenen Gefährt.

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Als kleine Hilfestellung für Asienreisende habe ich hier noch zusammengefasst, welche Touri-Fallen wir am eigenen Leib erfahren mussten, um andere davor zu bewahren.

  • Bangkok: Das Taxameter ist manipuliert und läuft ungefähr dreimal so schnell wie normal.
  • Bangkok: Der Taxifahrer will einen (viel zu hohen) Festpreis für die Fahrt ausmachen und das Taxameter nicht laufen lassen (immer VOR dem Einsteigen darauf bestehen, dass das Meter angeschaltet wird).
  • Bangkok: Ein Túk-Túk-Fahrer bietet einem eine Fahrt quer durch die Stadt für einen extrem günstigen Preis (5 oder 10 Baht) an, auf halber Strecke bequatscht einen der Fahrer, ob man nicht noch in den Süden Thailands fahren will – er kenne nämlich ein Tourist Information Center (das „offizielle von der Regierung“), welches die Reisen sehr viel billiger anbietet als alle anderen. Dort angekommen wird man gedrängt, deren Pauschalangebote für eine Reise wahrzunehmen, die natürlich viel teurer sind als wenn man das Ganze selbst organisiert. Wenn man hart bleibt und nichts bucht, kann es sein, dass der Fahrer in der Zwischenzeit ein Zeichen über die nicht zustande gekommene Buchung bekommen hat und schon nicht mehr vor der Tür wartet. Der Grund für diese ganze Aktion ist, dass der Túk-Túk-Fahrer einen Gutschein zum gratis Tanken von dem Reisebüro bekommt, wenn er Kunden vermittelt. Verdächtig günstige Fahrer also gleich abblitzen lassen. In Bangkok ist das echte Taxi mit Meter eh viel günstiger als ein Túk Túk (für 3km: 55 Baht vs. 180 Baht). Mit letzterem kann man also lieber in Regionen fahren, wo es keine Taxis gibt – dort sind sie auch das Fortbewegungsmittel für Einheimische und nicht nur Touri-Gag.
  • Kambodscha: Eine Mutter mit Kind bettelt und sagt, dass sie kein Geld wolle, sondern nur Milch für ihr Kind. Wenn man sich breitschlagen lässt, führt sie einen zum nächstgelegenen Minimart und will zunächst eine abartig teure Packung Milchpulver ($25). Wenn man dann sagt, dass man ihr stattdessen eine normale Milch für $2 kauft, ist sie einverstanden, bedankt sich und geht. Wenn man außer Sichtweite ist, gibt sie die Milch zurück und freut sich über ihr Geld. Wenn man also jemandem etwas zu Essen kaufen will, einfach die Packung vor der Übergabe aufmachen. Kinder werden auch oft zum Betteln geschickt.
  • Laos & Kambodscha: Der Reisebus hält irgendwo weit außerhalb der Stadt und übergibt die Passagiere an eine Horde gieriger Túk-Túk-Fahrer. Das ist bei den meisten Busunternehmen üblich und dagegen kann man leider absolut nichts tun. Nicht mal eine viertelstündige laute Diskussion hilft.
  • Luang Prabang (Laos): Man macht mit einem Túk-Túk-Fahrer eine Tagestour zu den beiden umliegenden Wasserfällen aus. Er schlägt noch zwei weitere angeblich sehenswerte Stationen vor, die sowieso auf dem Weg liegen. Nachdem man diese relativ langweiligen Stationen (eine Höhle und ein Dorf, in dem Whisky hergestellt und viel Kram verkauft wird) hinter sich hat und beim ersten Wasserfall angekommen ist, erklärt der Fahrer, dass auf einmal doch nur noch Zeit für diesen ist, da der andere Wasserfall sehr weit weg ist und 17 Uhr schließt. Man hat nun also die Wahl, nur in einem der Wasserfälle zu baden oder an beiden jeweils nur 45 Minuten Zeit zu haben. Wir entscheiden uns für Letzteres, der Fahrer will mehr Geld für die zusätzliche Strecke, wir sagen nein, alle sind genervt, aber wir kommen wenigstens noch an die schönste Badestelle der Welt.
  • Hoi An (Vietnam): Ein Motorradtaxi gabelt einen am Busbahnhof auf und gibt an, einen ins Zentrum zu den ganzen Unterkünften zu bringen, fährt aber stattdessen in irgendeine finstere Gegend, wo vermutlich sein Neffe und sein Schwager jeweils ein Hotel besitzen. Also: entweder vorher genau wissen, wo man hin will, oder einfach laufen.