Wir kommen nach einer durch ein spitzenmäßiges älteres Ehepaar aus England sehr interessanten Bus-Taxi-wasauchimmer-Fahrt (ich werde das mit den Verkehrsmitteln hier nie verstehen) in Ninh Binh an und die Stadt ist die Hölle. Die Suche nach einer Unterkunft gestaltet sich etwas anstrengender als erwartet, aber nach einer Weile kommen wir in einer vergleichsweise ruhigen Nebenstraße unter, auf der auch der Lebensmittelmarkt stattfindet. Dort findet man zwischen Obst und Gemüse, eingepferchten Hühnern und Fischen auch immer mal – um endlich wieder richtig Klischees zu bedienen – Hund. Wir verzichten und kaufen uns lieber die zwei leckersten Mangos aller Zeiten. Am Abend finden wir eher zufällig, nachdem unsere bisherige Suche nach Restaurants eher ernüchternd war, das schicke „Times Café“, wo es für ziemlich wenig Geld erstaunlich gute Burger und Pizza gibt (ja, nach zwei Monaten Reis hat man tatsächlich auch mal Lust auf etwas anderes).

Da wir ja nicht für die Stadt, sondern für die sogenannte „trockene Halong-Bucht“ hergekommen sind, fahren wir am nächsten Morgen mit dem Moped nach Tam Coc. Dort zahlen wir horrende 7,50€ pro Person, um uns anderthalb Stunden auf einem stillen Gewässer durch Felsen rudern zu lassen. Es sind gut investierte 7,50€. Die Bootsfahrt ist Idylle in ihrer absoluten Perfektion, die Landschaft ist eindrucksvoll und kein Motor oder Horden von anderen Touristen stören diese Ruhe. Man muss dazu sagen, dass unsere Fahrt gegen 9 Uhr morgens begonnen hat und auf der Rückfahrt kommen uns dann schon erschreckend viele Menschen entgegen. Der Bootsfahrer versucht noch, uns ein paar potthässliche T-Shirts zu verkaufen und die Verkäuferin eines schwimmenden Lebensmittelstandes möchte, dass wir unserem ach-so-müden Ruderer doch bitte einen Energydrink spendieren.

Während wir dann wieder so mit dem Roller durch die Gegend schweifen, entdecken wir auf der Karte einen Aussichtspunkt. Es ist die Pagode, die wir schon vom Boot aus gesehen haben, oben auf einem der Berge. Auch hier zahlt man (selbstverständlich) wieder Eintritt. Die Aussicht wäre an einem weniger diesigen Tag sicherlich noch beeindruckender, aber es ist so herrlich ruhig da oben, dass wir trotzdem ziemlich lange sitzen bleiben. Danach gehen uns ein wenig die Ideen aus. Wir könnten noch ein Stück weiter südlich eine weitere, sehr ähnliche Bootstour machen und vermutlich auch sehr ähnliches Geld dafür bezahlen. Stattdessen kurven wir lieber noch eine Weile durch die Umgebung, die bis auf unendlich viele Sackgassen gar nicht mal so viel zu bieten hat. Also fahren wir zurück in die Stadt und warten auf unseren Nachtbus nach Phong Nha. Wir überbrücken die Zeit in unserem neuen Lieblingsrestaurant und lassen uns von und mit einigen jungen Vietnamesen fotografieren, die uns irgendwie ziemlich cool finden.

 

Die gar nicht mal so trockene Halong-Bucht

Die gar nicht mal so trockene Halong-Bucht

 

Aussicht

Aussicht

 

Lecki schmecki

Lecki schmecki